Rombo von Esther Kinsky | Roman | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 | ISBN 9783518430576

Rombo

Roman | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022

von Esther Kinsky
Buchcover Rombo | Esther Kinsky | EAN 9783518430576 | ISBN 3-518-43057-2 | ISBN 978-3-518-43057-6
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Leseprobe
neues deutschland: »Was diese Schrift birgt, das geht nicht verloren. Sie manifestiert Gedächtnis, konserviert, was durch den Wandel der Zeit und nicht zuletzt durch das Erdbeben physisch ausgelöscht oder umgestaltet wurde. ... Alles Dasein hält sich in unabsehbarer Evolution. Nur dieses Buch, Rombo , es dürfte den Sog der Vergänglichkeit überdauern.«

taz am wochenende: Mit beinahe enzyklopädischer Gründlichkeit arbeitet sich Kinsky durch Fauna, Flora und Geologie des Tals, in jedem der sieben Kapitel setzt sie dabei andere Schwerpunkte.

Süddeutsche Zeitung: Die Sprache schmiegt sich den Steinen an, dem Staub und tierischen Lauten, und wenn es dann die Berge hinaufgeht, weil ein Mensch sich retten oder sich töten will, tun sich Kenntnisse in Geologie und Biologie auf, die trotz der vielen Namen für alles, was da steht und wächst und kreucht und fleucht, erstaunlich lebendig bleiben.

der Freitag: ›Ein Erdbeben ist doch, als bewegte sich etwas Gewaltiges im Traum. Oder als wäre einem Riesen nicht wohl im Schlaf. Und das Erwachen ist eine neue Ordnung der Dinge in der Welt. Da wird der Mensch mit seinem Leben so klein wie der kleinste Stein im Fluss.‹ Dass er dennoch nicht in Vergessenheit gerät, dafür sorgt dieser erschütternde Roman, der Naturkunden und Erinnerungen kunstvoll miteinander verknüpft.

NZZ : »[ Rombo ] ist eine große Bildersuche, die zum heutigen Gefühl der Zeitenwende eine Geschichte erzählt, die gleichermassen real ist, wie sie als erschreckende Metapher wirkt.«

WELT AM SONNTAG: Ein leise donnerndes Buch über die Akustik und Psychotektonik der Apokalypse.

DIE ZEIT: Das Buch sensibilisiert für die fragile Balance, die allen Existenzentwürfen zugrunde liegt, und treibt den Gegensatz der einbrechenden Naturgewalt zum menschlichen Nachvollzug auf die Spitze.

Tageblatt Luxemburg: Mit dem Roman hat Kinsky einen ergreifenden Text geschaffen, an dem man sich dank seiner stilistischen Raffinesse wohl kaum satt lesen wird.

literaturkritik.de: »Esther Kinskys neuer Roman Rombo vermischt menschliche, ökologische sowie mythische Erzählmomente und lässt sie zu einem Strudel kollektiver Traumata werden.«
Mannheimer Morgen: »[ Rombo ] ist ein großes Gleichnis zu einer aus den Fugen geratenen Zeit. Die Sprache [von Esther Kinsky] ist überwältigend, eben weil sie ruhig, konzise und fantasievoll bleibt. Eindringlich erzählt sie vom Leben in einer Störungsregion.«

SWR2: Jedes Wort stimmt in dieser Prosa. ... Ein Sprachkunstwerk auch von emotionaler Wucht.

Salzburger Nachrichten: »Mit ihrem Roman Rombo , einem Sprachkunstwerk sondergleichen, dient Esther Kinsky dem Gedächtnis der Zerstörung.«
SR Literatur im Gespräch: »Esther Kinskys Roman Rombo zeigt, wie die Versprachlichung der Existenz, wie sie etwa in Form des Erinnerns, aber auch in der Literatur allgemein geschieht ... Und er belegt das feine Gespür der Autorin für Vorgänge eben in den Menschen und in der Natur: In beide horcht sie hinein, um das Gehörte in ihre feine, hochpoetische Sprache zu überführen, damit auch wir dieses Abgelauschte lesend, also ästhetisch erfahren können.«

Deutschlandfunk Kultur: Ein überragendes und hochpoetisches Buch.

Sächsische Zeitung, Dresden: Esther Kinsky erzählt großartig von einer Katastrophe, nach der nichts mehr so ist wie zuvor ... Sie hält Farben, Geräusche und Gerüche so genau fest, als sei sie dabei gewesen, als sich der Boden auftat.

ORF: Akribisch setzt Kinsky die vielen unterschiedlichen Perspektiven zu einem kunstvollen Mosaik zusammen.

3sat Buchzeit: Sprachlich sehr einzigartig. Ich habe in meinem Leben noch nichts Vergleichbares gelesen.

SWR2: Esther Kinsky kreist in ihrem multiperspektivisch erzählten Prosastück um dieses Ereignis, nimmt Menschen und Landschaft in den Blick. Verschiebungen werden exakt und zugleich poetisch erfasst.

Rombo

Roman | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022

von Esther Kinsky

Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden.
In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekrönten Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.