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Im September 1843 verließen drei Schiffe den sizilianischen Hafen Porto Empedocle. An Bord befanden sich 120 Menschen, um die
winzige und fast unbewohnte Insel Lampedusa, einstiges Feudalgut
der Familie Tomasi, zu kolonisieren. Die historische
Anthropologie der Insel rekonstruiert die Vergangenheit über die
vielfältigen, fragmentarischen und nicht selten widersprüchlichen
Erinnerungen ihrer heutigen Bewohner und verbindet sie mit
Dokumenten aus dem Archiv. Sie nimmt in ihrem Versuch, ganz
unterschiedliche Perspektiven für das Schreiben von Geschichte zu
nutzen, zugleich die aktuellen Diskussionen - nicht nur der
Geschichtswissenschaft - über Narrativität und Repräsentation auf
und möchte den Raum möglicher Beschreibung weiter öffnen.
Autorin: Heidrun Friese ist Anthropologin und lebt in Berlin.
Autorin: Heidrun Friese ist Anthropologin und lebt in Berlin.