Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod mit einem Vorspiel
von Stefan George, herausgegeben von Elisabeth Höpker-HerbergGeorge richtete dieses Manuskript als Heft für die 64 Gedichte ein, die er, in drei Zyklen gegliedert, für sein fünftes Gedichtwerk vorgesehen hatte. Es sollte die kalligraphisch gestaltete Vorlage des Erstdrucks werden. Doch fand er während der Ausarbeitung so viel zu ändern, am Text der Gedichte, insbesondere aber am Aufbau der Zyklen, daß die vorgesehene Druckvorlage zu einer intensiv genutzten Arbeitsunterlage geriet, die die Annäherungen an die endgültige Fassung des »Teppichs« mit 72 Gedichten dokumentiert.
Dem Faksimile der Handschrift ist ein Begleitband beigegeben, in dem die Befunde, die an der Handschrift zu erheben sind, geklärt und die Geschichte des außergewöhnlichen Manuskripts, die Charakteristika der Niederschriften und deren Überarbeitungen sowie die Umgestaltungen der Zyklen dargestellt werden. Die Edition ist für den Liebhaber ebenso von Interesse wie für die George-Philologie; dem Betrachter des Faksimiles ermöglicht sie Einblick in die Arbeit des Dichters, dem Philologen eröffnet sie erstmals Erkenntnisse über die Genese der Zyklen, deren Bedeutung für Georges Hauptwerk bisher in Ermangelung solcher Quellen wie dieses Manuskript nicht ausreichend untersucht worden ist.