Der lokale Staat von Armin Hentschel | Vier Perioden der Soziogenese deutscher Städte | ISBN 9783731612551

Der lokale Staat

Vier Perioden der Soziogenese deutscher Städte

von Armin Hentschel und Julian Hopfenmüller
Mitwirkende
Autor / AutorinArmin Hentschel
Autor / AutorinJulian Hopfenmüller
Buchcover Der lokale Staat | Armin Hentschel | EAN 9783731612551 | ISBN 3-7316-1255-0 | ISBN 978-3-7316-1255-1

Der lokale Staat

Vier Perioden der Soziogenese deutscher Städte

von Armin Hentschel und Julian Hopfenmüller
Mitwirkende
Autor / AutorinArmin Hentschel
Autor / AutorinJulian Hopfenmüller
„Der Lokale Staat“ zeichnet für vier zeitliche Abschnitte – die frühe Neuzeit, die
Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die Frühphase der Entstehung des Staats
der „sozialen Marktwirtschaft“ nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entstehung des
neuen gesamtdeutschen Staats nach dem Mauerfall – die Soziogenese des deutschen Zentralstaats und die damit eng verknüpfte Sozialgeschichte der Städte als administrative Einheiten nach. Der Begriff „lokaler Staat“ steht für das örtliche Subsystem des Zentralstaats, das in einer hierarchisch strukturierten Gesellschaft nicht nur Ausführungsorgan des Zentralstaates, sondern ein Raum sozialer und politischer Positionskämpfe ist, die oft in Opposition zu ihren zentralen Institutionen stattfinden. Bei dieser soziogenetischen Analyse werden fachdisziplinäre Grenzen – nicht nur zur Politikwissenschaft – überschritten. Die Studie baut auf den theoretischen Vorarbeiten von Karl Polanyi, Max Weber, Norbert Elias und Pierre Bourdieu auf und ergänzt sie durch eigene empirische Befunde. Staat, Stadt und Gesellschaft werden dabei nicht als getrennte Sphären behandelt. Das institutionelle Gefüge, das wir unseren Staat nennen, ist – so lautet die These – so sehr in unser soziales Leben eingelagert, dass wir uns nicht mehr daran erinnern, wie es als Ergebnis sozialer Kämpfe entstanden ist. Gegen diese „Amnesie der Genese“, „… die das Ergebnis jeder gelungenen Institutionalisierung ist, jeder Institution, die
sich erfolgreich durchsetzt und dadurch ihre Genese vergessen macht“ (Bourdieu),
stellen die Autoren eine relationale theoretische Rekonstruktion sozialhistorischer
und empirischer Befunde als „Gegengift“. Sie wollen damit zeigen, dass der zentrale
und der lokale Staat ebenso wie die teilautonome Sphäre des Marktes und der
„Ökonomie“ geschichtliche Erfindungen sind, historische Artefakte, und sie wollen
ebenso zeigen, „daß unsere Denkweisen Erfindungen des Staates sind“ (Bourdieu).
Dieses Neudenken der Genese ist ein Mittel gegen politische Ohnmacht. Denn das,
was das „soziale Leben“, unsere Vorfahren und wir selbst geschaffen haben, können
wir auch ändern.