Bünde von Norbert Sahrhage | Stadt und Amt von 1719 bis 1990 | ISBN 9783739511771

Bünde

Stadt und Amt von 1719 bis 1990

von Norbert Sahrhage
Buchcover Bünde | Norbert Sahrhage | EAN 9783739511771 | ISBN 3-7395-1177-X | ISBN 978-3-7395-1177-1
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Autorenvorstellung 1
Leseprobe
1. Bünder 2. Einwohner des Kreises Herford 3. Landeshistoriker Westfalen 4. Stadthistoriker
Vor 300 Jahren wurden Bünde und Enger die Stadtrechte verliehen. Pünktlich zum großen Jubiläum erscheint jetzt ein neues Buch zur Geschichte der Zigarrenstadt. Auf 580 Seiten beschäftigt sich der pensionierte Studiendirektor Dr. Norbert Sahrhage in fünf Kapiteln mit den wichtigsten Entwicklungslinien Bündes vom frühen 18. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert. Manche Kapitel des Buches waren für Sahrhage leicht zu recherchieren. Mit anderen hatte er durch fehlende Quellen größere Mühen: »Die Fotos und Landkarten stammen zum Teil aus städtischem Besitz. Hinzu kommen Fotos aus Privatbesitz«, erläutert der Historiker. Lukas Schäfer, in: Neue Westfälische, 25.4.2019 https://www. nw. de/lokal/kreis_herford/buende/22438894_Neues-Stadtbuch-zum-grossen-Jubilaeum. html

Das Verfassen klassischer Stadtgeschichten aus einem Guss ist in letzter Zeit etwas aus der Mode gekommen. Umso mehr ist zu würdigen, dass die 44.000-Einwohner-Stadt Bünde im Kreis Herford jetzt in den Genuss eines fast 600 Seiten starken, glänzend recherchierten, flüssig geschriebenen Werks gekommen ist. Die Bürgerschaft und die interessierte Fachwelt erfahren hier, wie aus einem Arme-Leute-Flecken voll bitterer Not eine wohlhabende Kleinstadt wurde, wie die Wirtschaft sich spektakulär entwickelte, wie die Vereine und Parteien sich einmischten, welche Kämpfe und Konflikte das Werden prägten, welchen Niederschlag die großen Epochen der deutschen Geschichte in Bünde fanden und – vor allem und immer wieder, welche Personen es waren, die Bünde zu dem gemacht haben, was es heute ist.
Das waren Viele. Und Norbert Sahrhage kennt und nennt sie (fast) alle: Die Bürokraten und Pastoren, Zigarrenfabrikanten und Gewerkschafter, Vereins-Aktivisten und Honoratioren, die innovativsten Unternehmer, die übelsten Nazis und die tapfersten Lokalpatrioten. Im Personenregister sind mehr als 1.300 Namen verzeichnet; weit mehr als hundert Bünder werden zudem in Kurz-Biografien und Kurz-Portraits ausführlicher gewürdigt. Der Chronist, der minutiös Fakten und Daten auflistet, wird dabei immer mal auch zum Erzähler, der packende, anrührende, bewegende Ereignisse verzeichnet, wobei er mit Vorliebe die Quellen sprechen lässt.
Vertraute Themen wie die Bünde prägende Zigarrenindustrie, die Schul-, Vereins-, Parteien-, Gewerkschafts- und Kirchengeschichte werden ebenso sorgfältig (und mit vielen neuen Akzenten) beleuchtet, wie etwa die starke und innovative jüdische Gemeinschaft, die Festkultur, die städtische Infrastruktur und Eingriffe in die Landschaft wie die Else-Regulierung.
Großen Raum nimmt die Zeit des Nationalsozialismus ein. In Bünde waren die Nazis besonders stark. Sahrhage spürt den Anfängen nach und arbeitet heraus, wie zunächst eher harmlos und wirr daher kommende rassistische, fremdenfeindliche, nationalistische Einstellungen innerhalb weniger Jahre zur herrschenden Meinung in der Kleinstadt werden und wie ihre Träger damit Bünde ins Verderben stürzen – auch wenn Bünde im Krieg kaum zerstört wurde. Es folgen noch einmal hundert Seiten »Bünde in der Bonner Republik«, in denen die bizarre sowjetische Militärmission ebenso vorkommt wie die Entnazifizierung, die Aktionen gegen den NPD-Parteitag 1978, Hertha Koenig und Bürgerinitiativen wie die für den Erhalt des Tabakspeichers.
So bringt die Lektüre dieses in mehrfacher Hinsicht fulminanten Werks immer neue Überraschungen. Geschrieben werden konnte es nur von einem Autor, der sich über Jahrzehnte an die Wurzeln gehend mit dieser Stadt und ihrem Umfeld befasst hat und hier die Summe seines Wirkens zieht. Die Stadt Bünde kann stolz auf dieses Werk sein – es gibt in Westfalen nur sehr wenige Stadtgeschichten, die es an Tiefe, Faktenreichtum, Vielfalt und Lesbarkeit mit ihm aufnehmen können.
Hartmut Braun, in: Neue Westfälische, 13.6.2019, HF Magazin
https://www. nw. de/lokal/kreis_herford/buende/22479989_Neues-Buende-Buch-begeistert-mit-Faktenreichtum-Vielfalt-und-Lesbarkeit. html

Bünde

Stadt und Amt von 1719 bis 1990

von Norbert Sahrhage
Die neue Bünder Stadtgeschichte arbeitet wichtige Entwicklungslinien vom frühen 18. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert heraus. Nach der Erhebung zur Akzisestadt im Jahre 1719 wurde Bünde durch den Eisenbahnanschluss im Jahre 1855 und die Zigarrenindustrie, die Stadt und Amt bis in die 1950er Jahre prägte, zum Mittelzentrum des westlichen Teils des Kreises Herford. Neben der Darstellung von Strukturen und Ereignissen enthält das Buch zahlreiche Einzelporträts, die das Handeln der lokalen Akteure verdeutlichen. https://www. regionalgeschichte. de/detailview? no=1177