100 Kompositionen von 100 Komponisten von Daniel Oberegger | 100 Stücke mit der Dauer von einer Minute für Klavier | ISBN 9783741839795

100 Kompositionen von 100 Komponisten

100 Stücke mit der Dauer von einer Minute für Klavier

von Daniel Oberegger und Paolo Tomada
Mitwirkende
Autor / AutorinDaniel Oberegger
Autor / AutorinPaolo Tomada
Buchcover 100 Kompositionen von 100 Komponisten | Daniel Oberegger | EAN 9783741839795 | ISBN 3-7418-3979-5 | ISBN 978-3-7418-3979-5

100 Kompositionen von 100 Komponisten

100 Stücke mit der Dauer von einer Minute für Klavier

von Daniel Oberegger und Paolo Tomada
Mitwirkende
Autor / AutorinDaniel Oberegger
Autor / AutorinPaolo Tomada
Ein Standartwerk in der Literatur Japans ist das Ogura Hyakunin Isshu, (百人一首), das bezeichnet in Japan eine bestimmte Art der Sammlung von Waka-Gedichten. Der Bearbeiter der Sammlung wählt dazu hundert Gedichte von hundert Dichtern aus und stellt sie in einer Anthologie zusammen. Sinngemäß übersetzt bedeutet Hyakunin Isshu „Hundert Gedichte von hundert Dichtern“.
Angeregt von der Existenz solch einer Sammlung habe ich mit der Hilfe von Paolo Tomada 100 Stücke von 100 Komponisten zusammengestellt. Um die Knappheit der Waka- Gedichtform musikalisch anzunähern, ist oberstes Prinzip meiner Sammlung, dass keines der ausgewählten Stücke eine Minute überschreiten darf. Die Minute ist in der Musik seit der Erfindung des Metronoms die Standarteinheit fürs Tempo, da die Metronomzahl angibt, wie vielen Schlägen pro Minute das jeweilige Tempo entspricht.
Thomas Mace hat 1676 ein Fadenpendel vorgeschlagen, und 1696 veröffentlichte Étienne Loulié die Beschreibung eines Fadenpendel-Metronoms. Größere Bedeutung erlangte das Metronom jedoch erst nach 1815 in der vom Instrumentenbauer und Konstrukteur von mechanischen Automaten Johann Nepomuk Mälzel in Paris gebauten Form.
Aber hauptsächlich ist die Beschränkung auf derart kurze Stücke Herausforderung und Gestaltungsmittel. Die Ästhetik des Kurzen und allgemein des Aphorismus als höchste Form des kreativen Denkens gehört zur persönlichen Weltanschauung von Paolo Tomada, sowie die Bescheidenheit oder scheinbare Bescheidenheit dieser Form. Für mich hingegen passt sie genau zur Mentalität der japanischen Waka- Gedichte. Ein großer Komponist kann imstande sein, gerade in weniger als einer Minute seine ganze Ästhetik und Meisterschaft zu zeigen, während zugleich ein kurzes Stück eines mittelmäßigen Komponisten durch die Knappheit aufgewertet wird. Außerdem hat ein Stück von einer Minute immer auf einer Seite Platz.