Solange wir noch sterben, brauchen wir den Tod von Daniel Oberegger | Oper für 4 Sänger, Klavier und präparierte Quietscheenten | ISBN 9783741865985

Solange wir noch sterben, brauchen wir den Tod

Oper für 4 Sänger, Klavier und präparierte Quietscheenten

von Daniel Oberegger
Buchcover Solange wir noch sterben, brauchen wir den Tod | Daniel Oberegger | EAN 9783741865985 | ISBN 3-7418-6598-2 | ISBN 978-3-7418-6598-5

Solange wir noch sterben, brauchen wir den Tod

Oper für 4 Sänger, Klavier und präparierte Quietscheenten

von Daniel Oberegger
Personen der Handlung: Der Sterbende, bestehend aus Körper (Sopran), Gefühl (Alt), Verstand (Tenor) und Tod (Bass).
In der ersten Szene befindet sich das Leben des sterbenden Durchschnittsmenschen im freien Fall. Weil er von seinem Tod noch nichts weiß, ist er mit seinem Leben unzufrieden, er ist gestresst und zugleich langweilt er sich. Der Körper atmet, das Gefühl und der Verstand sind mit der Unzulänglichkeit der Durchschnittlichkeit des Lebens unzufrieden. In der zweiten Szene taucht plötzlich der Tod auf. Der Körper will nicht sterben, das Gefühl findet den Zeitpunkt des Todes falsch gewählt und der Verstand versucht, mit dem Tod zu verhandeln. In der dritten Szene zählt das Gefühl auf, was der Sterbende alles noch machen und erleben möchte, bevor er endgültig stirbt: eine Sahnetorte essen, die bedingungslose Liebe erfahren, eine Drachenfrucht kosten, auf einem Quietscheentenxylophon konzertieren, den Hauptgewinn zu ziehen, doch zu alledem ist es bereits zu spät. In der vierten Szene sagt der Verstand: „Wenn ich schon sterben muss, dann will ich es richtig machen“, während der Körper über die Schmerzen klagt. Vielleicht findet man ja in You-Tube ein Tutorial- Video dazu? Doch der Körper ist zu schwach, den Computer einzuschalten. Zum Glück gibt es einen Experten, denn der Tod ist ja jetzt da. In der fünften Szene stellen daher der Verstand und das Gefühl dem Tod all ihre Fragen: Ob der Sterbende in den Himmel kommt, was der Sinn seines Lebens war, ob noch einige Minuten übrig sind, wann das Gehirn die Endorphine ausschüttet und ob mit dem Tod alles zu Ende ist. Die Oper befasst sich nur mit dem Moment des Sterbens, aber der Tod selbst steht außerhalb der Zeit und kann deshalb in der sechsten Szene in aller Ruhe alle gestellten Fragen, eine nach der anderen, kompetent beantworten. In der siebten Szene sind Gefühl und Verstand bereits vergangen. Der Körper kann sich endlich ungestört ans Sterben machen, und der Tod nimmt ihn in seine Arme.