Relevanz und Handeln 1
Zur Phänomenologie des Alltagswissens
von Alfred Schütz, herausgegeben von Elisabeth ListBand VI.1 der »Alfred Schütz Werkausgabe (ASW)« enthält Arbeiten, die einen Bogen von Schütz' früher Wiener Zeit bis in sein letztes Lebensjahr spannen. Herkömmliche Sichtweisen von Wissen als einer Abbildung und Repräsentation von Wirklichkeit werden von Schütz in diesen Arbeiten entscheidend revidiert. Der Gesichtspunkt, von dem her Schütz den Aufbau lebensweltlichen Wissens erhellt, ist nicht irgendeine Form der »adaequatio intellectus et rei«, sondern der der Relevanz. Relevanz strukturiert Wissen aus der Perspektive situierter Akteure in ihrem räumlichen, zeitlichen und sozialen Kontext und bildet so die epistemologische Grundstruktur allen Handelns. Die Texte des Bandes, von denen einige hier erstmals im Druck erscheinen, lassen erkennen, wie sich Schütz' Phänomenologie des Alltagswissens vor allem aus drei Quellen speist: seiner lebenslangen Beschäftigung mit Fragen der Theorie der Sozialwissenschaften, der Lektüre Husserls, aber auch Bergsons und James', und schließlich seiner Kenntnis der ökonomischen Theorie, insbesondere der österreichischen Schule der Nationalökonomie. Mehr zur Alfred Schütz Werkausgabe (ASW) unter http://www. uvk. de/asw/