Auswirkungen des Mindestlohnes bei den Zeitungsverlagen

Der Aufsatz befasst sich mit der Einführung des allgemeinen Mindestlohnes in Deutschland und insbesondere mit den Auswirkungen der Einführung des Mindestlohnes auf die Zeitungsverlage. Der Interessensverband der Zeitungsverleger hatte sich für seine Branche für Ausnahmen vom allgemeinen Mindestlohn eingesetzt und diese im Gesetzgebungsverfahren auch durchgesetzt. Bei der Beurteilung der Ausnahmeregelung kommt es vor allem auch auf die Marktstruktur im Verlagswesen an. Da Zeitungsverlage auf sog. Konkurrenzmärkten tätig sind, ist ihr Gestaltungsspielraum auf der Umsatzseite begrenzt. Insbesondere sind im Zusammenhang mit dem Erhalt der Wirtschaftlichkeit der Zeitungsverlage auch verfassungsrechtliche Fragen aufgeworfen. Die Einführung des Mindestlohnes bei den Zeitungsverlagen wird zwar einerseits die Attraktivität bei der Zustellung von Zeitungen erhöhen. Langfristig und mit Fortschreiten der Digitalisierung und des E-Publishing ist allerdings mit einem Abbau von Beschäftigungen in diesem Arbeitsmarktsegment zu rechnen. Nach Einführung vor einem Jahr wird nunmehr die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes diskutiert und müssen die neuen Belastungen für die Zeitungsverlage neu bewertet werden.