Regenbogen über der Hohen Wann von Rudi Friedrich | Typisch fränkische Leberknödelsuppe wurde dampfend von tüchtigen Köchinnen aus der Küche serviert | ISBN 9783753175539

Regenbogen über der Hohen Wann

Typisch fränkische Leberknödelsuppe wurde dampfend von tüchtigen Köchinnen aus der Küche serviert

von Rudi Friedrich
Buchcover Regenbogen über der Hohen Wann | Rudi Friedrich | EAN 9783753175539 | ISBN 3-7531-7553-6 | ISBN 978-3-7531-7553-9

Regenbogen über der Hohen Wann

Typisch fränkische Leberknödelsuppe wurde dampfend von tüchtigen Köchinnen aus der Küche serviert

von Rudi Friedrich
Südlich der Hohen Wann 16 Jahre jung, glücklich und lebendig genug, um etwas leichtsinnig durchs Leben zu gehen. Wir trugen Bluejeans von Levis. Meine Begeisterung wurde lebhaft erhöht, da es ein angenehm warmer Tag war. Meine neue Hose und mein Che Guevara T-Shirt wehten im Fahrtwind. Jetzt fiel mir ein, dass ich zu wenig Sprit im Tank hatte. Also fuhr ich mit meinem Moped Herkules K 50 über Kleinaugsfeld, um bei der Tankstelle Bendel zu tanken. Nachdem der Moped Tank wieder voll war, gab ich Gas, um nach Hause zu fahren. Die Strecke kannte ich wie meine Hosentasche.
Vor mir fuhr ein Traktor mit einem Anhänger. Ich überholte das Fuhrwerk und kam ins Schleudern. Sand lag in der leichten Kurve. Wie im Film sah ich meine Maschine vor mir dahinschlittern. Ich rutschte auf meiner neuen Levis hinterher. Die Hose war aufgeschlitzt, Blut drang aus der Schürfwunde. Ich hatte zuerst gar keine Schmerzen. Der Landwirt hielt seinen Traktor an und half mir auf. Ich setzte mich auf mein etwas lädiertes Moped und fuhr heim. Meine Mutter merkte gleich, dass mit mir etwas nicht stimmte. „Es ist nichts passiert“ meinte ich. Langsam kam der Schmerz von meiner Schürfwunde am Knie. Die zerrissene Hose konnte ich auch nicht mehr verbergen. Es half nichts. Ich gestand mein Unglück und musste mit einer neu gekauften zerrissenen Hose und meinen Schmerzen leben.
Die Bahnlinie von Schweinfurt nach Bamberg führt südlich an der Hohen Wann vorbei. Es war ein trüber Spätnachmittag. Einige Dorfbuben hatten die Idee Eine Dampflokomotive zog schwer beladen einen für mich kilometerlangen Zug hinter sich her. Ohne Probleme überrollten die Eisenbahnräder die Steine, welche die Großen auf die Gleise gelegt hatten. Der Schrankenwärter beobachtete unser Treiben von seinem Wärterhäuschen aus und informierte die Polizeistation in Haßfurt. Wir ahnten nichts von dieser Aktion. Zwischen dem Bahnwärter und uns trennten uns gerade mal 200 Meter.