PANTEON von Arber Shabanaj | So ungerecht geht es zu in Deutschland | ISBN 9783757571054

PANTEON

So ungerecht geht es zu in Deutschland

von Arber Shabanaj
Buchcover PANTEON | Arber Shabanaj | EAN 9783757571054 | ISBN 3-7575-7105-3 | ISBN 978-3-7575-7105-4

PANTEON

So ungerecht geht es zu in Deutschland

von Arber Shabanaj
Als ich im August 1991 als Vertriebener nach Deutschland kam, ließ ich politische Anfeindungen, Ungerechtigkeiten und Demütigungen, die ich in meiner Heimat erfahren musste, hinter mir.
Direkt bei meiner Ankunft in der Bunderepublik Deutschland waren mir als Jurist und als Dichter folgende Wörter in Erinnerung geblieben: „Tagesschau“ und „Lindau“. Das waren zugleich auch die ersten beiden deutschen Ausdrücke, die ich in der Ankunftszeit lernte. Man möchte vielleicht dazu die Frage stellen, warum gerade diese zwei Terminologien? Ganz einfach, weil sie sich so faszinierend reimten.
Ich erinnere mich noch sehr genau an den Umgang der weniger befugten Körperschaften in meiner Ankunftszeit, in der ich in ständigem Kontakt mit Ämtern und Institutionen stand. Sie antworteten mir „Ich verstehe kein Französisch.“, wenn ich mich auf Englisch, der hier gebräuchlichen Fremdsprache, mit ihnen unterhalten wollte. Logischerweise konnte ich die deutsche Sprache nach zwei, drei Monaten nach meiner Anreise noch nicht für die barrierefreie Artikulation einsetzen.
Ich kam in einen Rechtsstaat, in dem die „Würde des Menschen“ als unantastbar gilt, wie es Artikel 1 des Grundgesetzes aussagt und in dem alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Hier in meiner „neuen Heimat“ würde es mir besser ergehen, so dachte ich.
Damals war ich von diesen Vorstellungen überzeugt, mir kamen jedoch im Verlauf meines Lebens in diesem Staat in einigen Fällen starke Zweifel und ich wurde auch sehr enttäuscht. Die Erlebnisse, die diese Zweifel und Enttäuschungen verursachten, habe ich in fünf Tatsachenberichten festgehalten, die in diesem Band zusammengestellt wurden.
Bei genauer Betrachtung muss man leider feststellen, dass nicht die „Stärke des Rechtes“, sondern das „Recht des Stärkeren“ siegt. Und es wird sicher auch verständlich, warum ich meine Überzeugung hier in einem Staat zu leben, in dem das Recht eines jeden Menschen Berücksichtigung findet, zumindest teilweise revidieren musste.