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NZZ am Sonntag: Das Andy Warhol höchst erfolgreich als Werbegrafiker gearbeitet hat, als er nach New York kam, ist längst bekannt. Dass er aber als Illustrator, Verleger oder Autor an rund hundert Büchern mitgewirkt hat, ist bisher nur bruchstückweise an die Öffentlichkeit gedrungen. Der Band stellt diese fast unbekannte Seite des Mitbegründers der Pop Art vor...
War Andy Warhol (1928–1987) ein Intellektueller oder ein Comicleser? Jedenfalls liebte er Bücher. Das Medium des Drucks beschäftigte ihn seit seinen Studientagen und fortan zeitlebens. Beginnend mit Illustrationen zu berühmten Geschichten von Truman Capote oder Katherine Anne Porter, schuf er als erfolgreicher Grafiker auch verspielte Themenhefte, die er in der New Yorker Modewelt als Werbegeschenke verteilte. Er übernahm die Gestaltung von Bucheinbänden großer Verlage und bereicherte die Gedichtbände befreundeter Schriftsteller mit Siebdrucken und Lithografien. In seinen eigenen Bildbänden dokumentierte er das filmisch-fotografische Schaffen seiner Factory. Warhol sprengte herkömmliche Literaturgenres, indem er Tonbandaufnahmen transkribieren und publizieren ließ. In dem ausführlichen Band werden erstmals seine buchgestalterischen und schriftstellerischen Leistungen aus kunsthistorischer wie literaturtheoretischer Sicht vorgestellt. Ausstellungen: Museum Brandhorst, München 18.9.2013–12.1.2014