Eine (hoffentlich) breite Öffentlichkeit erhält damit erstmals die Möglichkeit, einen fundierten Überblick über die erhaltenen Fragmente des Stadtschlosses zu gewinnen. Sie sind nicht nur originale Relikte, sondern auch von größter Bedeutung für die Nachbildung der barocken Fassaden.
Paul Wietzorek, Der Niederrhein
Mit der Publikation ihrer Dissertation über die Arbeit der Forschergruppe, die das Berliner Schloss vor seiner Sprengung 1950/51 dokumentierte, erfüllt Anja Tuma ein jahrzehntealtes Forschungsdesiderat. Ihre sorgfältige Gesamtschau der baulichen, künstlerischen, technischen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingen der in großer Eile ausgeführten Tätigkeit des Wissenschaftlichen Aktivs bestehend aus Architekten, Kunstwissenschaftlern und Fotografen unter der Leitung der Kunsthistorikers Gerhard Strauß vermittelt weitreichende Einblicke in die von Widersprüchen geprägte Dokumentation des Schlosses und die Bergung baugebundener und mobiler Einzelteile.
Fabian Hegholz, Franco Stella Projekt Gemeinschaft
Denkmalpflege am Berliner Schloss
Über die Dokumentation des Wissenschaftlichen Aktivs seit der Sprengung des Schlosses 1950 Mit einem Katalog erhaltener Fragmente
von Anja Tuma, herausgegeben von Landesdenkmalamt Berlinin aller Eile die erhaltene Bausubstanz des kriegszerstörten Berliner Schlosses.
Während Teile des Gebäudes bereits gesprengt wurden, blieben der
Gruppe, dem sogenannten »Wissenschaftlichen Aktiv«, nur drei Monate
Zeit, um Ausbauten vorzunehmen, ein Bergungsregister anzulegen und
Aufmaßpläne zu erstellen. Vor, während und nach der Sprengung entstanden
allein über 5.000 Fotografien. Das Buch verdeutlicht die kulturpolitischen
Rahmenbedingungen und analysiert die Vorgänge aus den
überlieferten Akten und Dokumenten des »Aktivs«. Außerdem stellt
ein umfassender Katalog vergleichend die einstmals geborgenen den bis
heute erhaltenen Fragmenten des Berliner Schlosses gegenüber.