Der Materialismus-Streit, der Darwinismus-Streit und der Ignorabimus-Streit | Texte von L. Büchner, H. Czolbe, L. Feuerbach, I. H. Fichte, J. Frauenstädt, J. Froschammer, J. Henle, J. Moleschott, M. J. Schleiden, C. Vogt und R. Wagner u.a. | ISBN 9783787331345

Der Materialismus-Streit, der Darwinismus-Streit und der Ignorabimus-Streit

Texte von L. Büchner, H. Czolbe, L. Feuerbach, I. H. Fichte, J. Frauenstädt, J. Froschammer, J. Henle, J. Moleschott, M. J. Schleiden, C. Vogt und R. Wagner u.a.

herausgegeben von Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke
Mitwirkende
Herausgegeben vonKurt Bayertz
Herausgegeben vonMyriam Gerhard
Herausgegeben vonWalter Jaeschke
Buchcover Der Materialismus-Streit, der Darwinismus-Streit und der Ignorabimus-Streit  | EAN 9783787331345 | ISBN 3-7873-3134-4 | ISBN 978-3-7873-3134-5

Der Materialismus-Streit, der Darwinismus-Streit und der Ignorabimus-Streit

Texte von L. Büchner, H. Czolbe, L. Feuerbach, I. H. Fichte, J. Frauenstädt, J. Froschammer, J. Henle, J. Moleschott, M. J. Schleiden, C. Vogt und R. Wagner u.a.

herausgegeben von Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke
Mitwirkende
Herausgegeben vonKurt Bayertz
Herausgegeben vonMyriam Gerhard
Herausgegeben vonWalter Jaeschke
Der Materialismus-Streit Im Materialismusstreit der 1850er Jahre prallen die oft provokativ vorgetragenen Positionen des naturwissenschaftlich-weltanschaulichen Materialismus auf Positionen, die die Naturwissenschaften mit den traditionellen religiösen Überzeugungen bruchlos verbinden zu können glauben. Jenseits aller lautstarken Polemik werden in diesem Streit die Erklärungskompetenzen der Religion, der Philosophie und der Naturwissenschaften neu gegeneinander abgegrenzt – wobei der Philosophie eine vermittelnde Rolle zufällt.
Der Darwinismus-Streit Darwins bahnbrechendes Werk „Über die Entstehung der Arten“ (1859) löste eine neue Debatte aus, die weniger durch wissenschaftliche Forschung als durch weltanschauliche Proklamationen geprägt war. Von Seiten des weltanschaulichen Materialismus wurde der Darwinismus wegen seiner Eliminierung eines zwecksetzenden göttlichen Verstandes als unverhoffte Bestätigung angesehen und als eine neue und zudem wissenschaftlich abgesicherte Schöpfungstheorie rezipiert und zum Schlüssel für die Lösung aller wissenschaftlichen und philosophischen Rätsel stilisiert.
Der Ignorabimus-Streit In diesem Streit – ausgelöst durch Emil Du Bois-Reymonds Vortrag „Über die Grenzen des Naturerkennens“ (1872) – ging es nicht mehr um die Abgrenzung der Erklärungskompetenzen von Religion, Philosophie und Naturwissenschaft, sondern um die Frage, ob der so erfolgreichen Naturwissenschaft ebenfalls Erkenntnisgrenzen gesetzt seien. Die Behauptung, es gebe Bereiche, die der Wissenschaft nicht nur mit den damaligen Mitteln, sondern prinzipiell verschlossen blieben, schien ihren universalen Erklärungsanspruch zu unterminieren.