Basel in der Zeit Jacob Burckhardts. von Lionel Gossman | Eine Stadt und vier unzeitgemässe Denker | ISBN 9783796521577

Basel in der Zeit Jacob Burckhardts.

Eine Stadt und vier unzeitgemässe Denker

von Lionel Gossman, aus dem Englischen übersetzt von Reinhard Brenneke und Barbara von Reibnitz
Mitwirkende
Autor / AutorinLionel Gossman
Übersetzt vonReinhard Brenneke
Übersetzt vonBarbara von Reibnitz
Buchcover Basel in der Zeit Jacob Burckhardts. | Lionel Gossman | EAN 9783796521577 | ISBN 3-7965-2157-6 | ISBN 978-3-7965-2157-7
Der Ideenhistoriker Lionel Gossman schreibt die Stadtgeschichte Basels im 19. Jahrhundert als intellectual history ihrer vier «unzeitgemässen» Meisterdenker Bachofen, Burckhardt, Nietzsche und Overbeck. Im Vordergrund seiner Studie stehen die beiden gebürtigen Basler Johann Jakob Bachofen und Jacob Burckhardt. Basel, die traditionsreiche Humanistenstadt, erlebte die nachrevolutionären Krisen der Epoche in besonderer Exponiertheit; dies nicht zuletzt wegen ihrer Lage am Rand der Schweizerischen Eidgenossenschaft und an der Grenze zu den sich bald feindlich gegenüberstehenden grossen Nationalstaaten Deutschland und Frankreich. Eine Position, die fragile und widerspruchsvolle Zugehörigkeiten schuf. Politisch war man konservativ und hielt lange am autokratisch-elitären Ratsherrenregiment fest, wirtschaftlich überwog eine fortschrittlich-liberale Gesinnung, die jene Modernisierung vorantrieb, deren Dynamik das politisch-soziale Gefüge des alten Stadtstaates schliesslich sprengen sollte. Der erste Teil des Buches s

Basel in der Zeit Jacob Burckhardts.

Eine Stadt und vier unzeitgemässe Denker

von Lionel Gossman, aus dem Englischen übersetzt von Reinhard Brenneke und Barbara von Reibnitz
Mitwirkende
Autor / AutorinLionel Gossman
Übersetzt vonReinhard Brenneke
Übersetzt vonBarbara von Reibnitz
Der Ideenhistoriker Lionel Gossman schreibt die Stadtgeschichte Basels im 19. Jahrhundert als intellectual history ihrer vier «unzeitgemässen» Meisterdenker Bachofen, Burckhardt, Nietzsche und Overbeck. Im Vordergrund seiner Studie stehen die beiden gebürtigen Basler Johann Jakob Bachofen und Jacob Burckhardt.
Basel, die traditionsreiche Humanistenstadt, erlebte die nachrevolutionären Krisen der Epoche in besonderer Exponiertheit; dies nicht zuletzt wegen ihrer Lage am Rand der Schweizerischen Eidgenossenschaft und an der Grenze zu den sich bald feindlich gegenüberstehenden grossen Nationalstaaten Deutschland und Frankreich. Eine Position, die fragile und widerspruchsvolle Zugehörigkeiten schuf. Politisch war man konservativ und hielt lange am autokratisch-elitären Ratsherrenregiment fest, wirtschaftlich überwog eine fortschrittlich-liberale Gesinnung, die jene Modernisierung vorantrieb, deren Dynamik das politisch-soziale Gefüge des alten Stadtstaates schliesslich sprengen sollte.
Der erste Teil des Buches schildert die Voraussetzungen und Folgen dieser städtischen Entwicklung. Daran anknüpfend zeigt Gossman in ausführlichen biographisch-werkgeschichtlichen Kapiteln, wie die intellektuellen Haltungen seiner Protagonisten auf die historische Situation vor Ort zu beziehen und im Europäischen Kontext situiert sind. Bei allen Unterschieden war den vier Denkern die kritische Abgrenzung gegen die Aufbruchsstimmung des Jahrhunderts, gegen Fortschrittsoptimismus und Demokratisierung, gegen die Schattenseiten der Industrialisierung, gegen Beschleunigung, Medienmacht und Massenkultur, gegen Nationalismus und Grosskapitalismus gemeinsam. Diese, trotz der energischen Bejahung individueller Kühnheit und Unternehmungskraft, auch als «Antimoderne» apostrophierte Haltung hat, so Gossmans These, etwas mit dem städtischen Umfeld zu tun, in dem sie sich ausbildete, freilich nicht als einfaches Verhältnis von Ursache und Wirkung, sondern als Ausprägung einer spezifischen Konstellation.
Seine Werkinterpretationen warten mit neuen Einsichten zur Entwicklung kulturgeschichtlichen Denkens seit der Aufklärung auf und können, dank ihrer gut ausgewählten Zitatbelege, auch als Einführungen gelesen werden.