Fremdbilder - Selbstbilder | Imaginationen des Judentums von der Antike bis in die Neuzeit | ISBN 9783796526817

Fremdbilder - Selbstbilder

Imaginationen des Judentums von der Antike bis in die Neuzeit

herausgegeben von René Bloch, Simone Haeberli und Rainer C. Schwinges
Mitwirkende
Herausgegeben vonRené Bloch
Herausgegeben vonSimone Haeberli
Herausgegeben vonRainer C. Schwinges
Buchcover Fremdbilder - Selbstbilder  | EAN 9783796526817 | ISBN 3-7965-2681-0 | ISBN 978-3-7965-2681-7
Seit es das Judentum gibt, existieren Bilder von ihm, eigene und fremde. Manche Vorstellungen vom Judentum erweisen sich als schlicht falsch, andere wiederum gewähren differenzierte Einblicke sowohl in die Verfasstheit der Mehrheitsgesellschaften als auch des jüdischen Selbstverständnisses. Der vorliegende Band betrachtet jüdische Fremd- und Selbstbilder von der Antike bis in die Neuzeit aus zehn unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei wird untersucht, wie das monotheistische Judentum mit erhöhter Gewaltbereitschaft in Verbindung gebracht wird, welchen Einfluss die Konversion des Paulus zum Christentum auf sein eigenes Judenbild hatte und inwieweit den rabbinischen Autoritäten Frauen überhaupt als Juden galten. Die mittelalterlichen Themen befassen sich mit christlichen Vorstellungen von jüdischen Gelehrten, mit jüdischen Figuren im christlichen Schauspiel, mit dem Einfluss des Bildverbots auf mittelalterliche jüdische Buchillustrationen sowie mit antijüdischen Projektionen, wie sie bei jüdischen Konvertiten zu

Fremdbilder - Selbstbilder

Imaginationen des Judentums von der Antike bis in die Neuzeit

herausgegeben von René Bloch, Simone Haeberli und Rainer C. Schwinges
Mitwirkende
Herausgegeben vonRené Bloch
Herausgegeben vonSimone Haeberli
Herausgegeben vonRainer C. Schwinges
Seit es das Judentum gibt, existieren Bilder von ihm, eigene und fremde. Manche Vorstellungen vom Judentum erweisen sich als schlicht falsch, andere wiederum gewähren differenzierte Einblicke sowohl in die Verfasstheit der Mehrheitsgesellschaften als auch des jüdischen Selbstverständnisses.
Der vorliegende Band betrachtet jüdische Fremd- und Selbstbilder von der Antike bis in die Neuzeit aus zehn unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei wird untersucht, wie das monotheistische Judentum mit erhöhter Gewaltbereitschaft in Verbindung gebracht wird, welchen Einfluss die Konversion des Paulus zum Christentum auf sein eigenes Judenbild hatte und inwieweit den rabbinischen Autoritäten Frauen überhaupt als Juden galten.
Die mittelalterlichen Themen befassen sich mit christlichen Vorstellungen von jüdischen Gelehrten, mit jüdischen Figuren im christlichen Schauspiel, mit dem Einfluss des Bildverbots auf mittelalterliche jüdische Buchillustrationen sowie mit antijüdischen Projektionen, wie sie bei jüdischen Konvertiten zu Beginn der Reformationszeit virulent waren.
Ein Beitrag befasst sich mit Fragen jüdischer Identität und Heimat in den Zeiten der frühneuzeitlichen Vertreibungen in Mitteleuropa, die beiden letzten Beiträge des Bandes nehmen auch die Moderne in den Blick: So ist das Hexagramm keineswegs ein urjüdisches Symbol, sondern in Tat und Wahrheit erst vor wenigen Jahrzehnten zum «Davidstern» geworden. Und die politische Problematik des Staates Israel erklärt sich zu weiten Teilen aus der zeitlichen Verschobenheit seiner staatlichen Entwicklungen im Vergleich zu den alten Nationen Europas. Dem Band gelingt es auf vielfältige Art und Weise aufzuzeigen, wie alt und dabei ungebrochen aktuell die Frage nach den Fremd- und Selbstbildern des Judentums ist.
Aus dem Inhalt:
René Bloch, Simone Haeberli und Rainer C. Schwinges: Einführung
René Bloch: Polytheismus und Monotheismus in der Antike. Zu Jan Assmanns Monotheismus-Kritik
Matthias Konradt: «Mein Wandel einst im Iudaismos» (Gal 1,13). Paulus als Jude und das Bild des Judentums beim Apostel Paulus
Tal Ilan: Gelten Frauen in der rabbinischen Wahrnehmung als jüdische Personen?
Simone Haeberli: Zwischen wîsheit und zouberei. Jüdische Gelehrte in der mittelhochdeutschen Literatur
Gunnar Mikosch: Bildverbot? Selbstimaginationen in der jüdischen Bildwelt des Mittelalters
Edith Wenzel: «Wucherer und Gottesmörder». Inszenierte Judenfeindschaft im Passionsspiel des Spätmittelalters
Hans-Martin Kirn: Spätmittelalterliche Imaginationen von Juden und Judentum im Zeichen der Konversion. Der Fall Johannes Pfefferkorn (um 1469–1522)
Desanka Schwara: Treibende Heimat. Konversion und Haskala in der Neuzeit
Georg Eisner: Vom Hexagramm zum Davidstern. Der Weg zum Symbol der Juden
Alfred Bodenheimer: Zionismus und Zionismuskritik. Eine zeitgeschichtliche innerjüdische Debatte um Selbst- und Fremdwahrnehmung