Zur Vermeidung bzw. Erfordernis von Dehnungsfugen an Ecken von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) mit einer Deckschicht aus Klinker-Riemchen.

Bei der Sanierung und Instandsetzung von Altbauten sowie bei der Ausführung von Neubauten gewinnen WDVS immer mehr an Bedeutung. Solche Systeme zeichnen sich durch ein sehr gutes Wärmedämmverhalten, gute Anpassungsmöglichkeit an bestehende Gebäude sowie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Eine beliebte Alternative zu Oberflächenschichten aus Putz sind keramische Deckschichten. Die hier vorgestellte Arbeit befasst sich mit der Frage der Notwendigkeit einer Anordnung von Dehnungsfugen in Deckschichten aus Klinker-Riemchen im Bereich von Gebäudeecken (Außenecke). Sie untersucht, ob die entstehenden Zwängungskräfte im Bereich der Ecke bei nicht vorhandenen Dehnungsfugen zu zu großen mechanischen Beanspruchungen oder zu zu großen Rissbreiten in den Fugen zwischen den Klinker-Riemchen des Systems führen, und in wieweit an der Gebäudeecke in Abhängigkeit der Belastungsart, der Dehnsteifigkeit der Deckschicht, der Länge des WDVS und der Dicke der Dämmschicht eine Dehnungsfuge notwendig ist. Mit Hilfe der aus den Untersuchungen entwickelten Anwendungstafeln werden für WDVS mit einer EPS-Dämmschicht Bemessungsunterlagen bereitgestellt, mit denen sich feststellen lässt, ob auf die Dehnungsfugen im Bereich der Ecke eines WDVS mit keramischer Deckschicht verzichtet werden kann bzw. in welchen Abständen von Gebäudeecken Dehnungsfugen angeordnet werden müssen.