Das Paradox des Augenblicks von Axel Honneth | Zarathustras "Vorrede" und Nietzsches Theorem der "ewigen Wiederkunft des Gleichen" | ISBN 9783826027345

Das Paradox des Augenblicks

Zarathustras "Vorrede" und Nietzsches Theorem der "ewigen Wiederkunft des Gleichen"

von Axel Honneth
Buchcover Das Paradox des Augenblicks | Axel Honneth | EAN 9783826027345 | ISBN 3-8260-2734-5 | ISBN 978-3-8260-2734-5

Das Paradox des Augenblicks

Zarathustras "Vorrede" und Nietzsches Theorem der "ewigen Wiederkunft des Gleichen"

von Axel Honneth
Die These des vorliegenden Buches ist, daß das Paradox des Augenblicks als die anticartesianische Evidenzform eines überschrittenen Ichs jener Zeitmodus ist, der im Zentrum von Nietzsches apokalyptischer Theorie der „ewigen Wiederkunft“ steht, welche zugleich die „Grundkonzeption“ seines Hauptwerkes „Also sprach Zarathustra“ bildet.
Indem diese Arbeit als Einführung in Nietzsches Hauptwerk einen kritischen Kommentar der „Vorrede Zarathustras“ leistet, versucht sie der zentralen Bedeutung und Relevanz dieses Theorems nachzuspüren, wodurch ihr der Nachweis gelingt, daß die mythische „Wiederkehr“ schlechter Unendlichkeit, mit dem die „Wiederkunft“ bisher in der Nietzsche-Forschung unhinterfragt und unwidersprochen identifiziert wurde, vielmehr deren nihilistisches Double ist und insofern als Ausdruck eines durch die katastrophale Liquidierung des Einzelnen perennierenden Fortschritts gerade im Fokus von Nietzsches radikalem Geschichtszweifel steht.
Nur durch die konsequente Realisierung der allegorisch-äquivoken Grundstruktur einer doppelten Perspektivierung von genealogischer Tiefenhermeneutik des Nihilismus und eschatologischer Ästhetik leib-hafter Existenz gelingt es, die Lehre des wiedergekehrten Propheten als Umwertungsdrama der Wahrheit im ästhetischen Medium zu erschließen: als Versuch einer „zweiten Aufklärung“, die Kants kritisches Projekt auf veränderten Grundlagen erneuert, um, die ästhetische Moderne zur Gegeninstanz des geschichtlichen Fortschritts aufwertend und diesen korrigierend, noch dem „Abgrund“ des Gesellschaftlich-Unbewußten „Licht zu bringen“.