Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen / Der Hildesheimer Zentralfriedhof von Carolin Krumm | Todesrezeption und Totengedenken im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert | ISBN 9783827180179

Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen / Der Hildesheimer Zentralfriedhof

Todesrezeption und Totengedenken im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert

von Carolin Krumm, Vorwort von Christiane Segers-Glocke, herausgegeben von Christiane Segers-Glocke
Mitwirkende
Autor / AutorinCarolin Krumm
Vorwort vonChristiane Segers-Glocke
Herausgegeben vonChristiane Segers-Glocke
Sonstige Bearbeitung vonDietmar Vonend
Buchcover Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen / Der Hildesheimer Zentralfriedhof | Carolin Krumm | EAN 9783827180179 | ISBN 3-8271-8017-1 | ISBN 978-3-8271-8017-9

Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen / Der Hildesheimer Zentralfriedhof

Todesrezeption und Totengedenken im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert

von Carolin Krumm, Vorwort von Christiane Segers-Glocke, herausgegeben von Christiane Segers-Glocke
Mitwirkende
Autor / AutorinCarolin Krumm
Vorwort vonChristiane Segers-Glocke
Herausgegeben vonChristiane Segers-Glocke
Sonstige Bearbeitung vonDietmar Vonend
Um den Erhalt ihrer Friedhöfe bemüht, erbat die Stadt Hildesheim 1996 von der Denkmalfachbehörde des Landes eine Begutachtung des heutigen Nord- und ehemaligen Zentralfriedhofes. Zunächst auf den südlichen Teil der Anlage beschränkt, wuchs mit diesen ersten intensiven Erfassungsarbeiten jedoch auch das Wissen um die historischen und künstlerischen Wertigkeiten des Friedhofes und damit die Überzeugung der Erhaltungswürdigkeit der Anlage als Gesamtkomplex. So wurde aus der anfänglichen Schadensbildanalyse schließlich eine den Denkmalschutzbehörden als Leitfaden dienende Substanzdokumentation. Gleichzeitig lieferte das erarbeitete Material die Grundlage für eine wissenschaftlich-historische Auswertung. Historische Friedhöfe sind nicht nur Orte der Erinnerung und des Abschiednehmens, der Besinnung und der Trauer. Sie berichten auch von moralisch-gesellschaftlichen Ansprüchen sowie von sich stetig wandelnden Jenseitsvorstellungen und Glaubensauffassungen. Sie sind unmittelbare Zeugnisse einer intensiven religionsphilosophischen Auseinandersetzung, facettenreiche Spiegel des Auf und Ab von Glaubensbindung und Glaubenslösung, von Skepsis und Zweifel, aber auch von Hinnahme des Unvermeidlichen und Ergebenheit in das Schicksal. Dennoch gehören Friedhöfe aber zu den weniger geschätzten Grünbereichen der modernen Stadt. Häufig werden Grabmale aufgegeben, Grabfelder eingeebnet, alte Wegesysteme überlagert, führen neue Trassenführungen und Schadstoffemissionen zum Verlust historischer Substanz. Die vorliegende Dokumentation versteht sich daher in erster Linie als landesweite Aufforderung, historische Friedhöfe als fest gefügte Gesamtheit aus Grabstellen, Wegesystemen und historischem Grün zu erkennen und sie in dieser Komplexität weitestmöglich zu erhalten. Nur mit Hilfe eines breiten Konsenses kann es gelingen, komplexe Anlagen wie den Hildesheimer Nordfriedhof über die Zeiten zu retten und für künftige Generationen zu bewahren.