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Die Bayerische Ostmark - Geschichte des Gaues 1933-1945
Zwölf Jahre gemeinsame Geschichte von Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern
von Helmut SchallerDiese Darstellung der zwölfjährigen Geschichte des nationalsozialistischen Gaues Bayerische Ostmark versteht sich in erster Linie als eine Dokumentation zahlreicher bisher noch nicht ausgewerteter Quellen staatlicher Archive. Die Eckpunkte der historischen Betrachtung des Gaues Bayerische Ostmark sind sowohl außen- als auch innenpolitischer Art, nämlich einmal die ideologisch bedingte Vorstellung von einem „Bollwerk gegen die Slawengefahr“, zum anderen aber die Deutung eines der flächenmäßig größten Gaue des nationalsozialistischen Deutschland als einer nach Meinung des Bayernhistorikers Benno Hubensteiner vom ersten Gauleiter Schemm „zusammengeschusterten Einheit“ von Oberfranken und den zu Altbayern gehörenden Bezirken Oberpfalz und Niederbayern. Behandelt werden Unterdrückung und Deportation der jüdischen Bevölkerung, der Widerstand der Evangelischen und Katholischen Kirche gegen „Reichskirche“ und Entkirchlichung des öffentlichen und schulischen Lebens sowie die Verbindungen des 20. Juli 1944 zum Gau. Innerhalb des Deutschen Reiches kam dem Gau Bayerische Ostmark, seit 1942 „Gau Bayreuth“, der aus großer wirtschaftlicher Not nach 1933 zu einem relativ gesicherten Gebiet entwickelt werden konnte, besondere Bedeutung durch die kulturelle Stellung der Gauhauptstadt Bayreuth zu, die zugleich auch Sitz des von den Gauleitern Hans Schemm und Fritz Wächtler geleiteten „Nationalsozialistischen Lehrerbundes“ war. Großen Einfluß hatte auch der von Schemm begründete „Gauverlag Bayerische Ostmark“ mit der Veröffentlichung zahlreicher Bücher, Zeitschriften und Zeitungen. Erstmals werden in diesem Buch auch die zeitgenössischen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Gau Bayerische Ostmark behandelt.