Energieeffizienz als öffentliches Gut von Gregor Beyer | Eine experimentelle Untersuchung | ISBN 9783830095637

Energieeffizienz als öffentliches Gut

Eine experimentelle Untersuchung

von Gregor Beyer
Buchcover Energieeffizienz als öffentliches Gut | Gregor Beyer | EAN 9783830095637 | ISBN 3-8300-9563-5 | ISBN 978-3-8300-9563-7

Energieeffizienz als öffentliches Gut

Eine experimentelle Untersuchung

von Gregor Beyer
Trotz bedeutsamer ökonomischer und ökologischer Potenziale investieren private Haushalte nur zurückhaltend in Energieeffizienz. Regierungen weltweit nehmen die „Energieeffizienzlücke“ zum Anlass für Markteingriffe zur aktiven Steuerung der privaten Nachfrage nach Energieeffizienz. Doch bleibt weitgehend offen, wie ein staatliches Programm zu gestalten ist, um Effizienzsteigerungen gesellschaftlich akzeptiert, effektiv und effizient zu bewirken. Vor diesem Hintergrund entwickelt diese Studie evidenzbasierte Argumente für das Design effizienter staatlicher Förderprogramme. Dazu wird das Instrumentarium der ökonomischen Maßnahmenbewertung erweitert. Die Publikation stellt ein öffentliches-Gut-Spiel vor, das die Energieeffizienzlücke als Kooperationsproblem beschreibt. Das verwendete Modell der Präferenzinduktion reduziert die real heterogenen und komplexen Eigenschaften von Energieeffizienzinvestitionen auf drei Komponenten: Investitionskosten, Energieeinsparungen und Umwelteffekte. Die Übersetzung staatlicher Maßnahmen in Restriktions- und/oder Präferenzänderungen erlaubt die Maßnahmenevaluation anhand von Effizienz- und Verteilungswirkungen. Der Autor berichtet von drei Untersuchungen, an denen insgesamt 646 Probanden teilnahmen. Zentrale Ergebnisse der Studie bestehen in der Feststellung, dass ordnungsrechtliche Investitionsvorgaben und Energieverbrauchssteuern wohlfahrtssteigernd wirken. Dies trifft auf Energieeffizienzsubventionen nur mit Einschränkungen zu. Als „Zuschüsse“ modellierte Zuzahlungen wirken überwiegend wohlfahrtsreduzierend, wohingegen „Kreditförderungen“ Wohlfahrtsanstiege bewirken. Weitere Ergebnisse betreffen etwa die Bedeutung von Refinanzierungsmechanismen für die Subventionswirkung. Eine egalitäre Kostenanlastung staatlicher Subventionsausgaben wirkt verglichen mit einer einkommensbezogen progressiven Kostenverteilung effizienzsteigernd. Die erzielten Ergebnisse sind für die Gestaltung realer Energieeffizienzprogramme bedeutsam. Es werden auf Grundlage des ökonomischen Kosten-Nutzen-Kalküls Handlungsempfehlungen entwickelt, die potenziell geeignet sind, die Effizienz staatlicher Subventionsausgaben zu erhöhen.