Aktuelle Bloch-Studien 2008/2009

Um zu einem Auftrieb in der Bloch-Forschung beizutragen und so aktuell wie möglich einen lebendigen Diskurs über die Ergebnisse dieser Forschung herbeizuführen, haben wir uns entschlossen, neben den bisherigen Publikationsorganen, die sich mit Ernst Bloch befassen, noch eine neue, unregelmäßig erscheinende Reihe einzuführen, die hier zum ersten Mal vorgelegten „Aktuellen Bloch-Studien“, die jenseits des historisch Episodischen, jenseits der historisch repetierenden Motivinterpretation, jenseits der Konjunktionsreferate (vom Typ „Bloch und …“) – kurz, die, hinausgehend über das bloß oder überwiegend Rückwärtsgewandte, neue Horizonte der Bloch-Forschung erschließen sollen. Dabei ist nicht nur an die Herstellung neuer thematischer Zusammenhänge gedacht, sondern vielmehr vor allem an die Herstellung eines explizit interdisziplinären Diskurses, der imstande ist, die relevanten und dabei immer konkreten Beziehungen zu den Einzelwissenschaften aufzuweisen, welche den heutigen Alltag wesentlich bestimmen, wenn auch nicht begründen. Die These, welche uns hierbei in erster Linie leitet, beruht auf der Voraussetzung, daß die Philosophie Ernst Blochs – wie alle Philosophien von tatsächlicher Bedeutung – eine ist, die nicht nur systematisch und methodisch als derart definierte nach vorn weist, sondern die auch in dem Sinne eine zukunftsgerichtete ist, daß sie ihr eigenes Feld der Möglichkeiten in der gezielten Interaktion mit dem systematisch und methodisch Anderen zu erweitern imstande ist, dabei die primäre Aufgabe einer modernen Denklinie erfüllend: nämlich einerseits einen Gesamtzusammenhang der Wissenschaften und Künste anstrebend, andererseits darauf ausgehend, diesen Gesamtzusammenhang zugleich zu begründen.