Fehlender Einfluss von Metformin auf röntgenologische Hufreheparameter beim equinen metabolischen Syndrom von Alexandra Fedtke | ISBN 9783835963740

Fehlender Einfluss von Metformin auf röntgenologische Hufreheparameter beim equinen metabolischen Syndrom

von Alexandra Fedtke
Buchcover Fehlender Einfluss von Metformin auf röntgenologische Hufreheparameter beim equinen metabolischen Syndrom | Alexandra Fedtke | EAN 9783835963740 | ISBN 3-8359-6374-0 | ISBN 978-3-8359-6374-0
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Fehlender Einfluss von Metformin auf röntgenologische Hufreheparameter beim equinen metabolischen Syndrom

von Alexandra Fedtke
Mit Hilfe eines verblindeten, Placebo-kontrollierten cross-over Studiendesigns wurde der Einfluss des in der Humanmedizin als orales Antidiabetikum viel eingesetzten Metformins auf den Stoffwechsel und röntgenologische Parameter der Hufrehe bei Pferden mit equinem metabolischem Syndrom (EMS) untersucht. Von 61 adipösen und vorberichtlich unter Hufrehe leidenden Tieren genügten 8 Pferde und 8 Ponys den Ein- und Ausschlusskriterien und 14 Probanden beendeten die Studie. Zu den Zeitpunkten 0 (Beginn), nach 3 und nach 6 Monaten erfolgten klinische Untersuchungen, der kombinierte Glukose-Insulin-Test nach Eiler et al. (2005), die Bestimmung des Körpergewichts und BCSs sowie die Anfertigung von lateromedialen Röntgenaufnahmen beider Vordergliedmaßen. Die Tiere erhielten randomisiert und für Besitzer und Untersucherin verblindet entweder zuerst zweimal täglich oral je 20 mg/ kg KGW Metformin oder erst das gleiche Volumen des Trägerstoffes der Metformintabletten (Polyethylenglykol). Nach drei Monaten wurde die Substanz gewechselt. Bei ansonsten unveränderten Fütterungs- und Haltungsbedingungen wurden keine statistisch signifikanten Abnahmen des Körpergewichts und BCSs erreicht. Die Auswertung der röntgenologischen Befunde ergab bzgl. aller Parameter ebenfalls keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Placebo und Metformin. Dies erlaubte die zusätzliche Auswertung der Daten hinsichtlich rein zeitlich bedingter Veränderungen über den gesamten Untersuchungszeitraum. Auch dabei wurden keine als klinisch relevant einzustufenden Veränderungen erkennbar. Wie auch in der Studie von Stick et al. (1982) wiesen in der eigenen Arbeit mehr Ponys mittelgradige kapsuläre Hufbeinrotationsbefunde (12,5%) im Vergleich zu den Pferden (2,8%) auf. Der Quotient aus Hufwanddicke und Hufbeinlänge zeigte mit 30,0 ± 4,2 % an der rechten und 30,4 ± 2,9 % an der linken Vordergliedmaße zu Beginn bereits einen chronischen Hufrehezustand an. Es befand sich mehr als die Hälfte der Tiere, welche das Einschlusskriterium von mindestens einem einmaligen Hufreheschub erfüllen mussten, im chronischen Stadium dieser Erkrankung. Trotz der dreimonatigen Verabreichung und der relativ hoch gewählten Dosierung von Metformin konnten in dieser Arbeit keine Verbesserungen der röntgenologischen Befunde, des BCSs und Körpergewichts erzielt werden. Für Patienten mit equinem metabolischen Syndrom ist zu empfehlen, vorrangig Dietätik und des Bewegungstraining zu optimieren. Aufgrund der Häufigkeit der pathologischen Befunde sollten zur Statuserhebung bei EMS zudem laterolaterale Röntgenaufnahmen angefertigt werden.