Improving dietary diversity and nutritional healthof women and children under two years through increased utilization of local agrobiodiversity and enhanced nutrition knowledge in Kenya von Lydiah M. Waswa | ISBN 9783835964617

Improving dietary diversity and nutritional healthof women and children under two years through increased utilization of local agrobiodiversity and enhanced nutrition knowledge in Kenya

von Lydiah M. Waswa
Buchcover Improving dietary diversity and nutritional healthof women and children under two years through increased utilization of local agrobiodiversity and enhanced nutrition knowledge in Kenya | Lydiah M. Waswa | EAN 9783835964617 | ISBN 3-8359-6461-5 | ISBN 978-3-8359-6461-7
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Improving dietary diversity and nutritional healthof women and children under two years through increased utilization of local agrobiodiversity and enhanced nutrition knowledge in Kenya

von Lydiah M. Waswa
Die vorliegende Arbeit beinhaltet zwei Zielsetzungen: zum Einen die Erfassung der Ernährungsmuster, Lebensmittel- und Nährstoffaufnahmen von Frauen und Kindern im Alter von 6-23 Monaten unter Berücksichtigung saisonaler Unterschiede in Westkenia. Die zweite Zielsetzung war die Erstellung und Evaluierung einer Ernährungsbildungsintervention (EBI), die die Diversität von Beikosternährung von Kindern zwischen 6 und 23 Monaten zum Inhalt hatte. Diese Intervention fokussierte den vermehrten Gebrauch lokaler Agrobiodiversität und gesteigertem Ernährungswissen unter Müttern. In drei verschiedenen Zeiträumen wurden Querschnittsstudien durchgeführt: die Baselineerhebung im Juli/August 2012 (Erntesaison), die zweite Erhebung im November 2012, um eine andere Saison abzubilden (Nacherntesaison), und die Abschlusserhebung im Juli/August 2013. Die fünfmonatige EBI fand zwischen der zweiten und der Abschlusserhebung statt. Die Interventionsstudie verwendete ein Cluster-randomisiertes Kontrollstudien-Design und umfasste eine Interventions- und eine Kontrollgruppe.
Daten bezüglich der sozio-demographischen Charakteristiken der Haushalte, Nahrungsmittelsicherheit, Ernährungspraktiken für Kinder und Ernährungswissen wurden mittels Einzelinterviews mit Müttern/Bezugspersonen gesammelt. Die Nahrungsaufnahme wurde durch jeweils eintägige 24-Stunden-Ernährungsprotokolle bei jeder Erhebung ermittelt. Zur Ermittlung des Ernährungsstatus von Frauen und Kindern, wurden anthropometrische Messungen durchgeführt. Um den Unterschied zwischen den Jahreszeit und den Einfluss anderer Faktoren auf die Ernährungsvielfalt zu analysieren wurden generalisierte lineare gemischte Modelle (Prozedur GENLINMIXED in SPSS) genutzt. Der Effekt der EBI auf die Ernährungsvielfalt der Kinder und auf das ernährungsbezogene Wissen der Mütter/Bezugspersonen der Kinder wurde mit einem Differences-in-Differences Modell im Rahmen von generalisierten Schätzungsgleichungen (Prozedur GEE in SPSS) analysiert.
Die Ernährung der Frauen und Kinder wies im Allgemeinen eine niedrige Diversität auf, ersichtlich durch die niedrigen mittleren Dietary Diversity Scores bei Frauen (WDDS) von 4,2 und 4,6 aus insgesamt neun Lebensmittelgruppen und den Dietary Diversity Scores von Kindern (CDDS) von 3,6 und 3,9 aus insgesamt sieben Lebensmittelgruppen im Juli/August beziehungsweise im November. Während beider Jahreszeiten dominierten in der Ernährung der Frauen und Kinder stärkehaltige Grundnahrungsmittel, während wenige Lebensmittel tierischen Ursprungs, Früchte und Gemüse verzehrt wurden. Saisonalität hatte einen geringen, aber signifikanten Einfluss auf WDDS (P=0,008), nicht aber auf CDDS (P=0,293). Es gab keine signifikanten Unterschiede bezüglich der von den Frauen verzehrten Mengen an verschiedenen Lebensmitteln (g/Tag) zu den verschiedenen Jahreszeiten. Bezüglich der Nährstoffaufnahme, zeigten nur die Aufnahmen an Eisen (P=0,001), Calcium (P<0,001) und Vitamin E (P=0,001) einen saisonalen signifikant Unterschied auf, mit einer höheren Energie- und Nährstoffaufnahme in der Nacherntezeit (November). Der beobachtete Anstieg des CDDS im November ist auf einen Alterseffekt zurückzuführen, da mit steigendem Alter der Kinder vermutlich eine vielseitigerere Ernährung gegeben wird. Der Anteil des Energie- und Nährstoffbedarfs, der von den Kindern durch Beikost gedeckt wurde, lag im November ebenfalls signifikant höher als im Juli/August.
Eine positive und signifikante Assoziation konnte zu jeder Jahreszeit zwischen WDDS und CDDS festgestellt werden. Eine höhere Bildungsrate der Frauen und Nahrungsmittelsicherheit standen in Verbindung mit einer größeren Ernährungsdiversität der Frauen und Kinder. Ebenso wiesen Kinder älterer Altersgruppen einen höheren CDDS auf. Faktoren, die Einfluss auf die Nährstoffaufnahme der Frauen hatten waren Nahrungsmittelsicherheit des Haushalts, die agro-ökologische Zone, die ethnische Gruppe und das Vorhandensein von Hausgärten. Die EBI hatte einen positiven und signifikanten Effekt auf den CDDS (IRR=1,27, P=0,001). Nach der Intervention stieg der mittlere CDDS in der Interventionsgruppe an und lag signifikant höher im Vergleich zu den Kindern der Kontrollgruppe (4,8 vs.3,4, P<0,001). Außerdem erreichten Kinder der Interventionsgruppe eher die minimale Nahrungsvielfalt, (minimum dietary diversity) (OR=4.82; 95%CI 1,94-11,98, P=0,001); die minimale Anzahl an Mahlzeiten pro Tag, (minimum meal frequency) (OR=19,98; 95% CI 2,05-195,15, P=0,010); und die minimal akzeptable Diät, (minimum acceptable diet) (OR=6,01; 95% CI 2,14-16,93, P=0,001), verglichen mit denen der Kontrollgruppe. Die Intervention hatte ebenfalls einen positiven und signifikanten Effekt auf das Ernährungswissen der Mütter/Bezugspersonen (IRR=2,05, P<0,001). Das durchschnittliche Ernährungswissen der Mütter/Bezugspersonen nahm zu, nachdem sie an der Ernährungsbildung teilgenommen hatten und war signifikant höher im Vergleich zu dem der Mütter/Bezugspersonen in der Kontrollgruppe (8,2 vs. 3,7, P<0,001). Der Anstieg an Ernährungswissen unter den Müttern/Bezugspersonen hatte jedoch keinen direkten signifikanten Einfluss auf CDDS (P=0,731). Diese Feststellung deutet darauf hin, dass gesteigertes Ernährungswissen der Mütter/Bezugspersonen allein nicht ausreicht, um Veränderungen in der Beikostgabe für Kinder hervorzurufen. Die Verwendung von lokalen Nahrungsmitteln, die erschwinglich und verfügbar sind, um die vorhandene Beikost zu verbessern, hat die Mütter/Bezugspersonen anscheinend dazu anregt, den Kindern eine vielfältigere Ernährung zu geben.
Aus der Studie lässt sich schlussfolgern, dass Saisonalität als eine Komponente in ernährungsbasierten Interventionen integriert werden muss, vor allem wenn das Ziel ist Ernährungsdiversität von ruralen und ressourcenarmen Haushalten zu verbessern. Der Fokus solcher Interventionen sollte auf einer Förderung der Produktion und des Verzehrs vielfältiger, erschwinglicher und einfach zugänglicher lokaler Nahrungsmittel liegen. Die Feststellung, dass Saisonalität keinen Effekt auf CDDS hatte zeigt, dass andere Faktoren als Nahrungsmittelverfügbarkeit die Qualität der Beikost-Ernährung beeinflussen. Die untersuchte EBI, welche den Gebrauch von lokalen Nahrungsmittelressourcen gefördert hat, hat effektiv die Ernährungsdiversität der Kinder gesteigert. Folglich sollte Ernährungsbildung als eine Komponente in Maßnahmen zur Verhaltensänderung eingebunden werden. Weitere Forschung wird benötigt, um zu untersuchen, ob eine Kombination aus Ernährungsbildung mit anderen Strategien, wie z. B. landwirtschaftlichen Maßnahmen, effektiver die Nahrungsvielfalt fördern könnte.