Haltungsbedingte Einflüsse auf die Entstehung von Pododermatitis purulenta bei einer französischen Eselrasse von Lisa Dana Köhler | - unter Berücksichtigung eines anamnestischen Erhebungsbogen, Härtemessungen, Bestimmung des Wassergehaltes und histologischen Untersuchungen am | ISBN 9783835968608

Haltungsbedingte Einflüsse auf die Entstehung von Pododermatitis purulenta bei einer französischen Eselrasse

- unter Berücksichtigung eines anamnestischen Erhebungsbogen, Härtemessungen, Bestimmung des Wassergehaltes und histologischen Untersuchungen am

von Lisa Dana Köhler
Buchcover Haltungsbedingte Einflüsse auf die Entstehung von Pododermatitis purulenta bei einer französischen Eselrasse | Lisa Dana Köhler | EAN 9783835968608 | ISBN 3-8359-6860-2 | ISBN 978-3-8359-6860-8

Haltungsbedingte Einflüsse auf die Entstehung von Pododermatitis purulenta bei einer französischen Eselrasse

- unter Berücksichtigung eines anamnestischen Erhebungsbogen, Härtemessungen, Bestimmung des Wassergehaltes und histologischen Untersuchungen am

von Lisa Dana Köhler
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, abzuklären ob die Haltungsform und insbesondere der Un-tergrund einen Einfluss auf die Hufqualität und damit auf die Hufgesundheit bei in Deutschland lebenden Eseln der französischen Eselrasse Baudet du Poitou hat.
Hintergrund dieser Studie ist, dass Poitou-Esel in Deutschland sehr häufig an Pododermatitis purulenta (PP) erkranken.

In der Studie wurden 84 Poitou-Esel aus 14 Betrieben untersucht. Das Alter der Esel lag zwischen einem halben und 25 Jahren, im Schnitt waren die Tiere 6,3 Jahre alt. Es wurden 22 männliche und 62 weibliche Esel untersucht.
Im Voraus erhielten die Besitzer Fragebögen, bei denen Angaben zur Haltungsform und Daten zum Einzeltier erfasst wurden.
Aus den Daten zur Haltungsform wurde jeder Betrieb einer Kategorie zugeordnet. Dabei wurde zwischen einer Haltungsform auf vorwiegend befestigtem Untergrund, einer Haltungsform auf vorwiegend gewachsenem Untergrund und einer Mischform aus beiden unterschieden. Außerdem wurden weitere Haltungs- und Fütterungsdaten sowie Angaben zur Hufpflege erfasst. Über die einzelnen Esel wurden Abstammungsdaten sowie Daten zur aktiven Bewegung und dem Auftreten und der Häufigkeit von PP und weiterer Erkrankungen erfasst.
Die Untersuchungen an den Eseln wurden zu einem Zeitpunkt durchgeführt bei dem der Huf-schmied zur üblichen Hufkorrektur anwesend war. Dabei wurden folgende Parameter erfasst: Kör-pergröße und Körpergewicht, Gliedmaßenstellung, dorsaler Hufwandwinkel und die Hufhärte.
Die bei der Hufkorrektur anfallenden Hornclips wurden gesammelt. An ihnen wurden der prozentuale Wassergehalt und die Hornröhrchenanzahl pro Quadratzentimeter bestimmt. Außerdem wurde die Ausschneideart des Hufschmiedes in drei Kategorien geteilt: glattes Aus-schneiden der Hufe ohne weitere Korrektur, glattes Ausschneiden mit teilweisem Nachschneiden von dunklen Stellen in der Weißen Linie, sowie massives Ausschneiden bei dem jede dunkle Stelle in der Weißen Linie nachgeschnitten wurde.
45,2 % der untersuchten Esel hatten mindestens schon einmal eine PP. Der Einfluss des Untergrundes war ein hoch signifikanter Faktor auf die Entstehung und die Häu-figkeit von PP. Tiere, die auf vorwiegend unbefestigtem Untergrund gehalten wurden, hatten deut-lich seltener PP als Esel, die auf vorwiegend befestigtem, beziehungsweise auf einer Mischform aus befestigt_/_unbefestigtem Untergrund lebten.
Zusammenfassung 108

Während die Körpergröße keinen Einfluss hatte auf die Entstehung von PP hatte, erkrankten leichtere Esel häufiger an PP, als schwerere. Die Körpergröße und das Körpergewicht adulter Poitou-Esel wurden signifikant durch die Fütterungsart beeinflusst. Tiere, die während der Auf-zucht Heu ad libitum gefüttert worden sind, waren größer und schwerer als rationiert gefütterte Esel.
Es konnte kein statistischer Zusammenhang zwischen der Gliedmaßenstellung und PP beobach-tet werden. Eine x-beinige Stellung der Hintergliedmaßen konnte bei 51,2 % der Esel festgestellt werden.
Während die Frequenz der Hufkorrektur statistisch keinen Zusammenhang mit der Entstehung von PP hatte, hängt die Entstehung von PP signifikant mit der Art des Ausschneidens zusammen. Es konnte festgestellt werden, dass PP bei den untersuchten Eseln dann häufiger aufgetreten ist, wenn dunkle Stellen in der Weißen Linie zusätzlich tiefer ausgeschnitten wurden. Außerdem wurde festgestellt, dass tendenziell die Hufgesundheit besser war, wenn der Hufwinkel vom Huf-schmied flacher gestellt wird.
Die durchschnittlich gemessene Hufhärte am Wandhorn betrug im Mittel 54 SDE, wobei ein sig-nifikanter Anstieg der Härte mit dem Alter zu beobachten war. Die Härte der Sohle stand signifi-kant mit der Bodenbeschaffenheit im Zusammenhang. Auf unbefestigtem Untergrund wurde die durchschnittlich niedrigste Sohlenhärte gemessen. Es zeigte sich, dass mit steigender Sohlen-härte signifikant mehr PP auftreten.
Der Wassergehalt im Hufhorn hängt signifikant vom Untergrund ab. Die Hufe waren trockener bei einer Haltungsform auf vorwiegend befestigtem Untergrund im Vergleich zu einer Haltungsform auf vorwiegend unbefestigtem Untergrund.
Die durchschnittliche Hornröhrchenanzahl im Tragrand betrug 536 Röhrchen pro Quadratzenti-meter, wobei die Hornröhrchenanzahl im Durchschnitt mit dem Alter abnimmt.
Die Hufgesundheit in Bezug auf das Auftreten von PP war somit auf einer Haltungsform auf vor-wiegend unbefestigtem Untergrund besser als auf befestigtem Untergrund.