Effekte der Partikelfraktion in Zahnpasten im Kontext der Prävention von säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten von Melanie Fischer | ISBN 9783835970830

Effekte der Partikelfraktion in Zahnpasten im Kontext der Prävention von säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten

von Melanie Fischer
Buchcover Effekte der Partikelfraktion in Zahnpasten im Kontext der Prävention von säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten | Melanie Fischer | EAN 9783835970830 | ISBN 3-8359-7083-6 | ISBN 978-3-8359-7083-0
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Inhaltsverzeichnis 1

Effekte der Partikelfraktion in Zahnpasten im Kontext der Prävention von säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten

von Melanie Fischer
Zahnpasten enthalten neben Wirk- und Hilfsstoffen häufig eine Kombination verschiedener Partikeltypen. Diese können die Abrasivität und die Viskosität einer Formulierung beeinflussen. Eine Vermutung ist, dass durch die Interaktion der Partikelfraktion mit den Wirkstoffen die erosionsinhibierenden Effekte von handelsüblichen Zahnpasten modifiziert werden können. Ziel dieser in vitro Studie war es daher, eine Auswahl verschiedener Partikeltypen und ihren möglichen Einfluss auf die präventive Wirkung von Zahnpasten im Zusammenhang mit säurebedingtem Zahnhartsubstanzverlust zu untersuchen.
Humane Schmelzproben wurden in drei Versuchsreihen mit experimentellen Zahnpasten behandelt. Der Ablauf der Versuchsreihen entsprach einem etablierten zyklischen Erosions- bzw. Erosions-/Abrasionsmodell dieser Arbeitsgruppe. Die Zahnpasten glichen sich in ihrer Grundrezeptur, jedoch enthielt jede Formulierung einen anderen Partikeltyp. Ausgewählt wurden sechs Silica- und ein Aluminiumhydroxid-Partikel. In Versuchsreihe I wurde nur das Abrasionspotenzial der Partikel untersucht, daher wurden die Zahnpasten ohne Wirkstoffe verwendet. In Versuchsreihe II wurde der Wirkstoff NaF und in Versuchsreihe III die beiden Wirkstoffe AmF und SnCl2 hinzugefügt.
Obwohl sich die Partikeltypen in ihren Eigenschaften deutlich unterschieden, erzeugten die wirkstofffreien Formulierungen nur wenig unterschiedliche Substanzverluste.
Als NaF-haltige Formulierungen waren die Zahnpasten insgesamt nur sehr gering wirksam. Bei zusätzlich auftretender Bürstabrasion zeigten jedoch alle Formulierungen eine bessere Schutzwirkung als die Kontrollgruppe (17-30 %). Dies bestätigt die Resultate früherer Studien, dass NaF-haltige Zahnpasten einen gewissen Schutz vor erosions-/abrasionsbedingtem Substanzverlust bieten. Im Vergleich dazu zeigten alle experimentellen Zahnpasten mit AmF und SnCl2 einen signifikanten Schutz vor Erosionen (53-93 %) bzw. vor Erosionen/Abrasionen (42-89 %). Nur zwei Formulierungen fielen durch eine signifikant geringere Schutzwirkung auf.
Die verschiedenen Partikeltypen scheinen die Wirksamkeit von Zahnpasten im Zusammenhang mit säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten nur geringfügig zu beeinflussen. Entscheidender sind die in den Zahnpasten enthaltenen Wirkstoffe. Dennoch scheint es möglich, die präventiven Effekte von Zahnpasten durch die Anwesenheit bestimmter Partikeltypen optimieren zu können.