Untersuchungen zur Viabilität von Precision Cut Lung Slices von Maus und Mensch nach Kryokon-servierung von Samira Désirée Neubauer | ISBN 9783835970861

Untersuchungen zur Viabilität von Precision Cut Lung Slices von Maus und Mensch nach Kryokon-servierung

von Samira Désirée Neubauer
Buchcover Untersuchungen zur Viabilität von Precision Cut Lung Slices von Maus und Mensch nach Kryokon-servierung | Samira Désirée Neubauer | EAN 9783835970861 | ISBN 3-8359-7086-0 | ISBN 978-3-8359-7086-1
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Inhaltsverzeichnis 1

Untersuchungen zur Viabilität von Precision Cut Lung Slices von Maus und Mensch nach Kryokon-servierung

von Samira Désirée Neubauer
Kryokonservierung ist ein Vorgang, der es ermöglicht Zellen, Organellen und Gewebe durch die Kühlung auf sehr niedrige Temperaturen über einen längeren Zeitraum zu erhal-ten. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss der Kryokonservierung und verschiedener Ein-friermedien auf Vitalität, Differenzierung und Strukturerhalt von Präzisionsschnitten (PCLS) von Lungengewebe zu untersuchen. Die zeitliche Limitierung der PCLS in Kultur für Stu-dien erfordert eine Möglichkeit diese über einen längeren Zeitraum zu lagern, ohne dabei die Funktionalität zu beeinflussen. Zur Kryokonservierung wurden Medien getestet, die als Kryoprotektiva DMSO und Trehalose unterschiedlicher Konzentrationen erhielten. So konnte nach Etablierung der optimalen Einfriermethode an murinen PCLS diese auf das humane Gewebe übertragen werden. Die Vitalität wurde anhand der LDH-Freisetzung, des MTT-Tests sowie einer Lebend-/Totfluoreszenzfärbung bestimmt. Die Ergebnisse zeigten, dass das Medium einen Einfluss auf die Vitalität ausübt, die beste Vitalität konnte mit DMEM/F-12 + 1 % Penicillin/Streptomycin + 10 % FKS + 10 % DMSO + 200 mmol/l Tre-halose erzielt werden. Der Vergleich zwischen den frischen und kryokonservierten PCLS zeigte, dass sowohl die Viabilität als auch die metabolische Aktivität nach Kryokonservie-rung reduziert war. Auch die strukturelle Intaktheit der PCLS demonstrierte eine negative Veränderung nach Kryokonservierung. Auf Proteinebene konnte jedoch keine signifikant erhöhte Expression der gespaltenen Caspase-3 festgestellt werden, die als Marker der Apoptoseinduktion eingesetzt wurde. In einem weiteren Schritt wurde die Surfactantproduktion der PCLS in Abhängigkeit der Medien und der Kryofixierung untersucht. Hierzu wurde eine Fluoreszenzfärbung mit LysoTracker Green sowie eine Messung der Surfactant produzierenden Proteine B und C mittels Western Blot Methodik durchgeführt. Hierbei wurde festgestellt, dass auch kryo-konservierte PCLS noch differenzierte Alveolarepithelzellen Typ II besitzen und in gewis-sem Maße SP-B und SP-C noch nachweisbar ist, jedoch bestand eine Reduktion im Ver-gleich zu ungefrorenen PCLS. Die gewonnenen Ergebnisse legen dar, dass Kryokonservie-rung und die Langzeitlagerung von PCLS prinzipiell eine aussichtsreiche Lösung der limi-tierten Vitalität der PCLS in Kultur darstellt. Es wurde demonstriert, dass sowohl murines als auch humanes Lungengewebe vital kryokonserviert werden kann. Allerdings erscheint es sinnvoll weitere Studien durchzuführen, um die Vitalität nach Kryokonservierung zu verbessern und die PCLS noch effektiver vor Schäden zu bewahren.