Anatomische und prozedurale Prädiktoren der paravalvulären Aortenklappeninsuffizienz bei Implantation einer selbst-expandierenden Transkatheter Aortenklappenprothese von Philippe Simon | ISBN 9783835970885

Anatomische und prozedurale Prädiktoren der paravalvulären Aortenklappeninsuffizienz bei Implantation einer selbst-expandierenden Transkatheter Aortenklappenprothese

von Philippe Simon
Buchcover Anatomische und prozedurale Prädiktoren der paravalvulären Aortenklappeninsuffizienz bei Implantation einer selbst-expandierenden Transkatheter Aortenklappenprothese | Philippe Simon | EAN 9783835970885 | ISBN 3-8359-7088-7 | ISBN 978-3-8359-7088-5
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Inhaltsverzeichnis 1

Anatomische und prozedurale Prädiktoren der paravalvulären Aortenklappeninsuffizienz bei Implantation einer selbst-expandierenden Transkatheter Aortenklappenprothese

von Philippe Simon
Die Aortenklappenstenose (AS) ist das häufigste Klappenvitium. Die seit 2002 ursprünglich für Hochrisikopatienten anerkannte kathetergestützte Aortenklappenimplantation (engl. transcatheter aortic valve implantation, TAVI) wird in neuesten Studien bereits bei Niedrigrisikopatienten implantiert. Die paravalvuläre Insuffizenz (engl. paravalvular leakage, PVL) ist weiterhin eines der häufigsten Komplikationen insbesondere der Acurate neoTM-Prothese („Boston Scientific™”, Marlborough, MA, USA). PVL größer-gleich moderat (≥ 2°) sind zu vermeiden, da sie mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert sind. Jeder Proband erhielt präprozedural eine Echokardiografie (Gerät der Firma “Philips Healthcare“ aus Hamburg, Deutschland) zur Diagnosesicherung der AS sowie eine Multidetektor Computertomografie (SOMATOM der Firma „Siemens Healthcare®“ aus Forchheim, Deutschland) zur Prozedurplanung. Über ein 14 Fr-Schleusensystem (iSleeve („Boston Scientific™”, Marlborough, MA, USA)) wird die Acurate neoTM-Prothese transfemoral bis zur Aortenklappe vorgeschoben und mittels „top-to-down“-Prinzip entfaltet. Von 2012 bis 2017 wurden insgesamt 500 Patienten im Durchschnittsalter von 81,9 Jahren [IQA (Interquartilsabstand) 78,8–85,3] mittels Acurate neoTM-Prothese therapiert, wovon 65,1 % (n = 324) weiblich waren. Zwei Probanden erhielten keine Echokardiografie, da intraoperativ zu einem offenen AKE konvertiert werden musste und wurden ausgeschlossen (n = 498). Ein PVL wurde anhand des Anteils an der Zirkumferenz des AA nach Valve Academic Research Consortium (VARC-2) in kein-, mildes-, moderates- und schweres PVL eingeteilt (51). Bei 6,4 % (n = 32) der Probanden wurde in der echokardiografischen Nachuntersuchung ein ≥ 2° PVL diagnostiziert. Ein hoher Kalziumscore der nativen Aortenklappe (3.283 AU [IQA 2.348–4.069] (Agatston Unit) für PVLs ≥ 2° und 2.199 AU [IQA 1.561–2.911] für PVLs < 2° (p < 0,001)) und ein zu klein, anhand des Umfangs in der Systole errechneter Cover-Index (3,3 % [IQA 1,0–6,5] für PVL ≥ 2° und 5,0 % [IQA 2,9–7,3] für PVL < 2° (p = 0,007)) korrelierten dabei signifikant mit PVL ≥ 2°. Insbesondere an der LCC korrelierte die Kalklast mit PVLs ≥ 2° (CVAK-LCC: PVL ≥ 2° 236,0 mm3 [IQA 168,8–436,0] und PVL < 2° 134,0 mm3 [IQA 70,0–222,3] (p < 0,001)). Der leichte Vorschub des Schleusensystem bei Entfaltung reduzierte PVLs signifikant (p = 0,001). Zusammenfassend benötigt die Acurate neoTM zur Vermeidung PVLs eine geringe Kalklast insbesondere an der LCC und ein leichtes Überdimensionieren bei der Prothesengrößenwahl. Während der Implantation ist ein leichter Kontakt mit den nativen Taschen sowie ein dezenter Vorschub in Richtung linksventrikulär entscheidend.