Einfluss bakterieller Pathogenitätsfaktoren auf Proliferation und Therapieansprache kleinzelliger Lungenkarzinomzellen in vitro von Nadja Skowron | ISBN 9783835971455

Einfluss bakterieller Pathogenitätsfaktoren auf Proliferation und Therapieansprache kleinzelliger Lungenkarzinomzellen in vitro

von Nadja Skowron
Buchcover Einfluss bakterieller Pathogenitätsfaktoren auf Proliferation und Therapieansprache kleinzelliger Lungenkarzinomzellen in vitro | Nadja Skowron | EAN 9783835971455 | ISBN 3-8359-7145-X | ISBN 978-3-8359-7145-5
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Inhaltsverzeichnis 1

Einfluss bakterieller Pathogenitätsfaktoren auf Proliferation und Therapieansprache kleinzelliger Lungenkarzinomzellen in vitro

von Nadja Skowron
In der vorliegenden Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen bakteriellen Pathogenitätsfaktoren, Zellproliferation und der Cisplatinsensitivität an der SCLC-Zelllinie H69 untersucht. Die Pathogenitätsfaktoren LPS gramnegativer Bakterien und LTA grampositiver Bakterien wurden in verschiedenen Konzentrationen mit den H69-Zellen inkubiert und zu unterschiedlichen Zeitpunkten das Proliferationsverhalten gemessen. Es wurde der alleinige Effekt der Pathogenitätsfaktoren auf das Proliferationsverhalten der SCLC-Zelllinie, und auch der Effekt auf die Cisplatinsensibilität dargestellt. Mittels automatisierter Zellzählung und dem BrdU-Assay konnte ein pro-proliferativer Effekt der H69-Zellen unter LPS-, sowie LTA-Inkubation nachgewiesen werden. Weiterhin konnte eine verminderte Cisplatinsensitivität bei gleichzeitiger LPS- bzw. LTA- Inkubation beobachtet werden. Um mögliche Cisplatinresistenz-vermittelnde Proteine zu detektieren, wurde die Expression der Gene von ABC, EGF, EGFR, IL-8, MDR1 und VEGF unter LPS-, LTA- und Cisplatin-Einfluss mittels RT-qPCR untersucht. Es zeigte sich eine vermehrte Expression von IL-8 und VEGF unter gleichzeitiger Cisplatin- und LPS- bzw. Cisplatin- und LTA-Inkubation. Es wurde versucht, die positiven Ergebnisse für IL-8 und VEGF im ELISA zu validieren, wobei jedoch lediglich eine erhöhte IL-8 Freisetzung unter Cisplatin und gleichzeitiger Inkubation mit LPS bzw. LTA dargestellt werden konnte. Aufgrund dessen erfolgten anschließend Experimente mit neutralisierenden Antikörpern zur Blockade des Chemokins IL-8. Es zeigte sich, dass die durch LPS induzierte Cisplatinresistenz durch Neutralisierung von IL-8 aufgehoben war. Die Pathogenitätsfaktoren könnten auch in vivo zu einem Tumorprogress und einer Cisplatinresistenz des SCLC führen und somit klinisch relevant sein. LPS und LTA führen in Kombination mit Cisplatin zu einer gesteigerten IL-8- und VEGF-Expression und könnten durch den pro-angiognetischen Effekt zu einer vermehrten Neovaskularisierung des Tumors führen und die Tumorproliferation in vivo begünstigen. SCLC-Patienten, die zudem unter einer Pneumonie leiden, könnten darunter eine Cisplatinresistenz entwickeln und einen gesteigerten Tumorprogress aufzeigen. IL-8-Inhibitoren und Inhibitoren weiterer Resistenz-auslösender Proteine könnten in vivo zu einem verminderten Tumorprogress und einer gesteigerten Cisplatinsensitivität führen.