Der erste Eindruck zählt – vor allem in Mailand. Karl Kolbitz hat
144 der eindrucksvollsten Mailänder Eingangshallen dokumentiert
und zeigt, welche architektonischen Überraschungen hinter oft unscheinbaren Fassaden warten können. In diesem Zwischenreich zwischen dem öffentlichen und dem privaten Raum, zwischen Drinnen und Draußen haben sich
einige der eindrucksvollsten und elegantesten Beispiele des italienischen Modernismus
erhalten.
Auf dem durchaus wohldokumentierten Terrain des italienischen Designs im 20. Jahrhundert und des Mailänder Modernismus stößt Kolbitz mit diesem Band die Tür zu einem ganz neuen Forschungsgebiet auf. Die Sammlung umfasst
Gebäude aus den Jahren 1920 bis 1970
und enthält Arbeiten berühmter Architekten der Stadt, wie
Giovanni Muzio
,
Gio Ponti
,
Piero Portaluppi
und
Luigi Caccia Dominioni
, aber auch Werke weniger bekannter Baukünstler, die ebenso formvollendet sind.
Detailaufnahmen von Fliesen, Mosaiken, Handläufen und Türgriffen
wechseln sich ab mit Gesamtansichten, die das besondere Flair und den individuellen Charakter jedes Foyers perfekt einfangen. In ihren begleitenden Texten erläutern Penny Sparke, Fabrizio Ballabio, Lisa Hockemeyer, Daniel Sherer, Brain Kish und Grazia Signori die kunsthistorischen und architektonischen Details dieser
Ingressi
, benennen Materialien und Einrichtung und zeigen die sozialgeschichtlichen Hintergründe auf. Das Buch, das gleichermaßen als
architektonischer Stadtführer
wie als
architekturhistorische Studie
gelesen werden kann, enthält einen
Stadtplan von Mailand, in dem alle dargestellten Objekte eingetragen sind sowie alle Adressen, Architektennamen und die jeweiligen Baujahre
.
Dieses
erquickliche Nachschlagewerk
, das den
Mailänder Modernismus
in seiner gesamten Bandbreite durchdringt, bietet erhellende neue Einblicke in das gestalterische Erbgut der Stadt.
Entryways of Milan. Ingressi di Milano von Brian Kish | ISBN 9783836564182