Die Hohe Pforte, Türkenkriege, Konflikte und Beziehungen zwischen Abendland und der Türkei (1703-1738) | Aus deutschsprachigen Zeitungen des 18. Jahrhunderts | ISBN 9783837084474

Die Hohe Pforte, Türkenkriege, Konflikte und Beziehungen zwischen Abendland und der Türkei (1703-1738)

Aus deutschsprachigen Zeitungen des 18. Jahrhunderts

herausgegeben von Nurdan Melek Aksulu
Buchcover Die Hohe Pforte, Türkenkriege, Konflikte und Beziehungen zwischen Abendland und der Türkei (1703-1738)  | EAN 9783837084474 | ISBN 3-8370-8447-7 | ISBN 978-3-8370-8447-4

Die Hohe Pforte, Türkenkriege, Konflikte und Beziehungen zwischen Abendland und der Türkei (1703-1738)

Aus deutschsprachigen Zeitungen des 18. Jahrhunderts

herausgegeben von Nurdan Melek Aksulu
Nachdem der neue Großwesir Mehmet Bassa aus Asien zu Konstantinopel angelangt war, komplimentierten ihn unterschiedliche fremde Minister, und hatten bei ihm Audienz, unter welchen sich auch der kaiserliche Resident, Herr Talmann, befand. Zwischen dem moskowitischen und französischen Minister aber soll eine Streitigkeit wegen der Oberstelle entstanden sein. Man rühmt diesen neuen Großwesir als einen erfahrenen Kriegsmann, welcher sich, dem verlaute nach, gegen die Deutsche Nation sehr geneigt bezeigt. Man sagt hiernächst, dass er von Geburt ein Christ, nämlich eines Seidenhändlers Sohn aus Florenz sei, und habe dieser sein Vater Blasius geheißen, der sich in Konstantinopel niedergelassen, nach seines Weibes Absterben aber sich wieder nach Florenz begeben, und diesen seinen ersten Sohn Giulio, als ein Tributkind unter den Janitscharen am Türkischen Hof hinterlassen hat, allwo er es durch seine Verdienste so weit gebracht hat, dass er die Tochter des Großsultans Solymans zur Gemahlin und die Würde eines Bassa von Aleppo bekommen hat, von dannen er nunmehr zum Großwesir berufen worden war; da er dann auch den 10. Oktober seinen Einzug zu Konstantinopel gehalten hat. Indessen ist der Janitscharen-Aga abgesetzt worden, und hat ein anderer General, namens Juzuf Aga, seine Stelle bekommen.(Die Die Europäische FAMA, welche den gegenwärtigen Zustand der vornehmsten Höfe entdeckt, der 111. Teil, 1711, S.168-171)