Effekte eines Neurofeedbacktrainings bei Erwachsenen mit einer ADHS: Eine randomisierte, sham-kontrollierte Doppelblindstudie von Eva M. Wiedemann | ISBN 9783843929806

Effekte eines Neurofeedbacktrainings bei Erwachsenen mit einer ADHS: Eine randomisierte, sham-kontrollierte Doppelblindstudie

von Eva M. Wiedemann
Buchcover Effekte eines Neurofeedbacktrainings bei Erwachsenen mit einer ADHS: Eine randomisierte, sham-kontrollierte Doppelblindstudie | Eva M. Wiedemann | EAN 9783843929806 | ISBN 3-8439-2980-7 | ISBN 978-3-8439-2980-6

Effekte eines Neurofeedbacktrainings bei Erwachsenen mit einer ADHS: Eine randomisierte, sham-kontrollierte Doppelblindstudie

von Eva M. Wiedemann
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten
psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters und bei ca. 2/3 der Betroffenen bleiben die ADHS Symptome bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. In früheren Studien wurde gezeigt, dass bei Kindern mit einer ADHS Neurofeedback (EEG-Biofeedback) eine effektive Methode zur Reduktion der ADHS Symptome ist. Bisher gibt es jedoch kaum Befunde zur Wirksamkeit eines Neurofeedbacktrainings bei der adulten Form dieser Störung. Die methodische Qualität dieser Studien weist zudem einige Mängel auf. In der vorliegenden Studie wurde in einem randomisierten, sham-kontrollierten und doppelblinden Studiendesign die Wirksamkeit eines Theta/Beta-Frequenzbandtrainings an Erwachsenen mit einer ADHS untersucht. Zu fünf Testzeitpunkten wurden Selbstbeurteilungsfragebögen, neurokognitive Tests und eine quantitative Elektroenzephalogramm (qEEG)-Messung durchgeführt. Es wurde erwartet, dass Patienten in der aktiven Neurofeedbackbedingung eine größere Reduktion der ADHS Symptome zeigen würden als Patienten, die ein Sham-Feedback bekommen. Gleichzeitig sollte sich der Erfolg des Trainings in einer Veränderung der neurokognitiven Parameter sowie der trainierten Frequenzbänder widerspiegeln. Die ADHS Symptome konnten erfolgreich durch das Neurofeedbacktraining reduziert werden. Zudem wurde eine Verbesserung in neurokognitiven Tests erzielt. Ein Gruppenunterschied zwischen den beiden Trainingsbedingungen konnte jedoch nicht gefunden werden. Entgegen der
Erwartungen spiegelte sich die Veränderung der Symptome nicht in einer Veränderung der trainierten Frequenzbänder wider. Es ist davon auszugehen, dass unspezifische Effekte, wie die Erwartung ein wirksames Training zu erhalten, zu der Symptomreduktion beigetragen haben könnten. Zukünftige Forschung sollte vermehrt ein sham-kontrolliertes doppelblindes Design implementieren und die Verbindung zwischen ADHS Symptomen und Frequenzbändern genauer betrachten. Aufgrund der unspezifischen Wirksamkeit des Theta/Beta-Frequenzbandtrainings bei der adulten ADHS kann eine Monotherapie nicht empfohlen werden.