Das Vertrauen ins Wort von Gert Raeithel | Essays, Glossen und Satiren, 1971 – 2015 | ISBN 9783844040142

Das Vertrauen ins Wort

Essays, Glossen und Satiren, 1971 – 2015

von Gert Raeithel
Buchcover Das Vertrauen ins Wort | Gert Raeithel | EAN 9783844040142 | ISBN 3-8440-4014-5 | ISBN 978-3-8440-4014-2

Das Vertrauen ins Wort

Essays, Glossen und Satiren, 1971 – 2015

von Gert Raeithel
Unter dem leicht ironisierenden Titel Das Vertrauen ins Wort versammelt der Band Gert Raeithels Beiträge aus den letzten 45 Jahren für die Frankfurter Hefte, den Merkur, die Süddeutsche Zeitung und andere Publikationen. Dazu gesellen sich einige unveröffentlichte Arbeiten. Bei aller Vielfalt der Themen liegt der Akzent immer wieder auf dem deutschen Sprachgebrauch: Sprachbereicherungen und Sprachstümperei; der Stilwandel auf dem Weg vom Schriftsteller zum Textchef; der Soziolekt bestimmter Gruppen; die Fertigteilsprache der Werbung; das Funktionärs- und Fuballerdeutsch; die Spezialsprachen von Weight Watchers und Bestattungsunternehmern; der Formelvorrat von Autonarren und die Textbausteine auf dem Immobilienmarkt. Der Sprachwitz des Berliners und dessen Verachtung für „Hochdeutsch in Streifen“ wird verdeutlicht, die Information aus einem englischen Reiseführer („The language of Bavaria is German“) praktisch falsifiziert. Die galoppierende Amerikanisierung erstreckt sich nicht nur auf den Wortschatz, sie erfasst auch die Tiefenstruktur der Sprache, wobei es darauf ankommt, wie elastisch oder dilettantisch Fremdsprachliches ins Satzgefüge eingebaut wird. Ein Beitrag über Kanada zeigt, wie sich Quebec gegen die anglophone Hegemonie zur Wehr setzt oder wie sich beispielsweise finnische Auswanderer ihr eigenes Idiom geschaffen habe.
Dem persönlichen Sprachstil von Herbert Wehner und Helmut Schmidt widmen sich zwei längere Artikel. Mehrere Beiträge befassen sich mit unterschiedlichen Formen der verbalen Aggression bis hin zu den Sprachzertrümmerern des Dadaismus. Eine sozial akzeptierte Form der Aggression ist der Humor. Drei Beiträge widmen sich diesem Phänomen, und zum guten Schluss wird gezeigt, wie in der Wissenschaftsparodie diejenigen Gelehrten vorgeführt werden, die hinter Fremdwörtern und hohlen Phrasen die Nichtigkeit ihrer Forschung verbergen.