Silber, Sucht und Seuchen von Peter Hörhager | Schwazer Kostbarkeiten 6 | ISBN 9783850933506

Silber, Sucht und Seuchen

Schwazer Kostbarkeiten 6

von Peter Hörhager
Buchcover Silber, Sucht und Seuchen | Peter Hörhager | EAN 9783850933506 | ISBN 3-85093-350-4 | ISBN 978-3-85093-350-6

Silber, Sucht und Seuchen

Schwazer Kostbarkeiten 6

von Peter Hörhager
Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim – der Träger eines solchen Namens muss, wie man heute sagen würde, ein VIP sein – eine very important person.
Und das war Paracelsus, der Träger des einleitenden Namens, zweifellos. Als Pionier der modernen Heilkunde und organischen Chemie, als Arzt zwischen Magie und Wissenschaft, der an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit lebte und wirkte, darf mit Fug und Recht Begründer der Ganzheitsmedizin genannt werden, der sich ständig mit seinen Standesgenossen wegen deren veralteter Heilmethoden in den Haaren lag. „Allein die Menge macht das Gift“ – wohl jeder, dem der Name Paracelsus geläufig ist, kennt dieses (gekürzte) Zitat. Wobei es fast wie eine Ironie des Schicksals anmutet, dass Paracelsus wahrscheinlich an einer Überdosis Quecksilber verstarb. Welchen Stellenwert der schon zu Lebzeiten nicht Unumstrittene und vielfach Angefeindete heute noch hat, geht auch daraus hervor, dass Universitäten nach ihm benannt sind. In Deutschland gilt die Paracelsus-Medaille als höchste Auszeichnung für verdiente Ärzte. Die Stadt Salzburg (wo Paracelsus auch begraben wurde) vergibt für herausragende wissenschaftliche Leistungen den Paracelsus-Ring. Goethe hat (auch) Paracelsus als Vorlage für seinen „Faust“ herangezogen, Arthur Schnitzler ein Versspiel mit dem Titel „Paracelsus“ verfasst, Julius Alexander von Schindler ein Volksdrama über Paracelsus veröffentlicht, und die Nationalsozialisten haben ihn für ihre Propaganda missbraucht. Paracelsusstraßen gibt es unter anderem in Bad Gastein, Zell am See, Oberndorf, Plainfeld und – in Schwaz, wo Paracelsus die Arbeit und Krankheiten der Bergknappen studierte.