Das Theater des "konstruktiven Defaitismus" von Nikolaus Müller-Schöll | Zur Theorie eines Theaters der A-Identität bei Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Heiner Müller | ISBN 9783861091592

Das Theater des "konstruktiven Defaitismus"

Zur Theorie eines Theaters der A-Identität bei Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Heiner Müller

von Nikolaus Müller-Schöll
Buchcover Das Theater des "konstruktiven Defaitismus" | Nikolaus Müller-Schöll | EAN 9783861091592 | ISBN 3-86109-159-3 | ISBN 978-3-86109-159-2

Das Theater des "konstruktiven Defaitismus"

Zur Theorie eines Theaters der A-Identität bei Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Heiner Müller

von Nikolaus Müller-Schöll
»Das Theater des ›konstruktiven Defaitismus‹, der Titel dieser Arbeit beschreibt ihr Projekt, die Konstruktion der Theorie eines Theaters, das sich von Beginn an gegen jede Fixierung und mithin gegen Theorie und Konstruktion sträubt. Ursprung und Ziel dieser aussichtslosen Konstruktion sind die letzten Worte eines Textes, mit dem sich Heiner Müller im Jahr 1977 vom »Lehrstück« verabschiedet. Als Auseinandersetzung mit der Arbeit Heiner Müllers und dabei mit dem Ende einer anderen aussichtslosen Konstruktion begann sie, …«
Mit diesen Worten beginnt diese Arbeit, die im Begriff der »Lektüre« ihre Methode beschreibt: Texte werden als Schauplätze von Konflikten begriffen, die durch keine der Instanzen aufgelöst werden können, die in den mit Interpretation befaßten Wissenschaften traditionell die Einheit des Sinns und die Abschließbarkeit des Deutungsprozesses verbürgen sollten.
In Mittelpunkt der Lektüren zur Theorie eines Theaters der A-Identität stehen die politischen, philosophischen und sprachtheoretischen Fragen, auf die die großen Geschichts-, Gesellschafts- und Theaterkonstruktionen der Moderne vergeblich zu antworten versuchten.
Die Lektüren des ersten Teiles gehen der fragmentarischen Theatertheorie nach, die Walter Benjamin in Auseinandersetzung mit Bertolt Brechts Arbeit entwickelt.
Ausgangspunkt des zweiten Teiles ist die Frage, was Benjamin bei Brecht gelesen hat. Dabei kommt in bekannten und weniger bekannten Texten – vor allem aus der Zeit zwischen 1926 und 1933 – ein Brecht zum Vorschein, der in seinen Stücken, Entwürfen und Notizen Aporien ausstellt und untersucht, wie sie auch im Zentrum der neueren Diskussion des Politischen und der Politik in Frankreich und den USA stehen.
Der dritte Teil stellt dar, wie Heiner Müller in seiner Theater-Arbeit den aus heutiger Sicht aktuellen Kern der theatralischen und theoretischen Arbeit Brechts und Benjamins zu retten versucht.