Abhandlungen und Berichte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen | ISBN 9783861357834

Abhandlungen und Berichte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen

Mitwirkende
RedaktionSilvia Dolz
RedaktionSigrun Nützsche
Buchcover Abhandlungen und Berichte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen  | EAN 9783861357834 | ISBN 3-86135-783-6 | ISBN 978-3-86135-783-4

Abhandlungen und Berichte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen

Mitwirkende
RedaktionSilvia Dolz
RedaktionSigrun Nützsche
Der vorliegende Band widmet sich der so wichtigen Grundlagenforschung in den Ethnographischen Sammlungen Sachsens. Im Mittelpunkt stehen Sammlungen, die auf Grund ihres Alters, ihrer kulturgeschichtlichen Stellung oder ihres Alleinstellungsmerkmals von übergeordneter Bedeutung sind. Einmal mehr werden dabei die Vielfalt und Komplexität theoretischer und praktischer Fragestellungen der Kulturforschung in ihren globalen Bezügen verdeutlicht. Dies betrifft ebenso eine kritische sammlungs- und museumshistorische Betrachtung als eine wichtige Voraussetzung der wieder ganz aktuellen Provenienzforschung. Wie immer sind wir auch in diesem Band der Freiheit des wissenschaftlichen Arbeitens mit unterschiedlichen Wissenschaftskonzepten verpflichtet. Gerade in der Multiperspektivität unseres Faches liegt ein unerschöpfliches Potential, um Menschheits- und Kulturgeschichte nicht nur verstehen, sondern auch gemeinsam fortschreiben zu können.
Die Beiträge befassen sich mit den rituellen Wurzeln der zeitgenössischen Malerei der indischen Warli und musealen Antworten darauf (Eva Göttke), mit neuen Forschungsfragen zu historischen translokalen Netzwerken und religionsübergreifenden Praktiken in Hinblick auf einen mediterranen Synkretismus anhand magisch-religiöser Objekte der Sammlung P. W. Schienerl (Tobias Mörike) und mit der Provenienz archaischer Werkzeuge und einem frühen wissenschaftlichen Richtungsstreit zur Besiedlungsgeschichte Neuseelands (Christine Schlott). Eine kritische museums- und wissenschaftshistorische Betrachtung ermöglichen Beiträge zu den ehemaligen Bildungs- und propagandistischen Anliegen einer Sammlung von Lebendabgüssen von 1878 bis 1920 (Petra Martin) und zu sowohl innovativen wissenschaftlichen Methoden als auch fragwürdigen Forschungsansätzen und -zielen in der ersten Hälfte des 20. Jh. anhand des Lebenswerkes von Bernhard Struck (Silvia Dolz). Mit einem Beitrag über die halbsesshaften Pirahã am Rio Maici in Zentralbrasilien werden abschließend nicht nur die Antworten indigener Gemeinschaften auf spezifische Umwelt- und Lebensbedingungen thematisiert, sondern auch weiterführende Wege theoretischer kulturgeschichtlicher Forschung eröffnet (Klaus-Peter Kästner).