Deutsch kognitiv – emotiv – kommunikativ

Es geht in diesem Lehrbuch um Kultur und Gesellschaft als Ensemble diskursiver Ereignisse, und Texte und Diskurse gelten als spezifische Wahrnehmungsformen von Welt und , Weltbemächtigungsformen‘. Bei dem Konzept geht es um die Einbindung der deutschen Sprache in den Bereich aktueller Diskurse, die für jugendliche Akteure als relevant erachtet werden können. Dabei ist vor allem der kommunikativ-pragmatische und performative Aspekt eines bewusst disziplinierten, geregelten und geordneten Sprechens von Bedeutung. Da in den Diskurs immer auch ein unruhiger Moment eingeschrieben ist, d. h. der diskursive Prozess vollzieht sich nicht zuletzt über diskursive Machtkämpfe und Verhandlungen von Positionen, war bei der Auswahl einzelner Module auch das Prinzip der Spezifizität jugendlicher Erfahrungswelten relevant, die nicht selten mit Konflikten und Störungen, Instabilität, Diskontinuität und Denormalisierung im Zusammenhang stehen. Das Augenmerk wird deshalb bei Kindern der Gewalt und Gewaltkindern, Kriegs- und Flüchtlingskindern, Heim- und Straßenkindern auf Brüche, Einschnitte, Verwerfungen und Perturbationen, auf kontrastive und diskrepante Lebensformen gelenkt.