Komponisten in Bayern, Band 55: Robert M. Helmschrott

Auszug

Die Orgel ist für Robert M. Helmschrotts Leben und Schaffen zentral. Sein Weg vom jungen Organisten, vom Orgelvirtuosen, der schon mit dreizehn Konzerte gab, zum Kirchenmusiker, zum Hochschullehrer und zum Komponisten ist immer auch von diesem Instrument geprägt. Für die Orgel schrieb er seine ersten Werke, als Interpret seiner eigenen Musik reiste er um die ganze Welt.
Robert M. Helmschrott wuchs in die katholische Kirchenmusiktradition hinein. Er wurde vom Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils zu einer neuen Kirchenmusik inspiriert. Doch sein Schaffen wuchs über eine von der Konfession geprägten Kirchenmusik hinaus zu einer „Musica sacra“, die sich an das herantastet und das hörbar macht, was über unsere Sprache und unser Denken hinausgeht und die Kernfrage aller großen Religionen ist.
Seine Lieder, seine Kammermusik und seine Orchesterwerke spiegeln eine vielseitige Künstlerpersönlichkeit wider. Robert M. Helmschrotts Musik spricht unmittelbar und mit großer Emotionalität ihre Hörer an, wird von einem Künstler geprägt, der lebendiges Musikantenturn mit philosophischer Nachdenklichkeit verbindet. Im vorliegenden Band nehmen deshalb die eigenen Gedanken Helmschrotts zur Musik allgemein, zur Kirchenmusik und zu musikphilosophischen Fragen einen vergleichsweise großen Raum ein. Sie gehören zu seinem Werk und sind ein Dokument nicht nur zum Verständnis seiner Musik, sondern auch seiner Zeit.