Werkzeuge, Waffen, Instrumente von Viorel Marineasa | Kurzprosa | ISBN 9783863562731

Werkzeuge, Waffen, Instrumente

Kurzprosa

von Viorel Marineasa, Werner Kremm und Sigrid Kuhn, herausgegeben von Traian Pop, übersetzt von Maria Aescht, Georg;Herlo
Mitwirkende
Autor / AutorinViorel Marineasa
Autor / AutorinWerner Kremm
Autor / AutorinSigrid Kuhn
Herausgegeben vonTraian Pop
Übersetzt vonMaria Aescht, Georg;Herlo
Fotograf / FotografinTraian Pop
Buchcover Werkzeuge, Waffen, Instrumente | Viorel Marineasa | EAN 9783863562731 | ISBN 3-86356-273-9 | ISBN 978-3-86356-273-1

Werkzeuge, Waffen, Instrumente

Kurzprosa

von Viorel Marineasa, Werner Kremm und Sigrid Kuhn, herausgegeben von Traian Pop, übersetzt von Maria Aescht, Georg;Herlo
Mitwirkende
Autor / AutorinViorel Marineasa
Autor / AutorinWerner Kremm
Autor / AutorinSigrid Kuhn
Herausgegeben vonTraian Pop
Übersetzt vonMaria Aescht, Georg;Herlo
Fotograf / FotografinTraian Pop
Viorel Marineasa: Schelm, Schlitzohr, Spieler. Einer, der dem Volk aufs Maul schaut, die Puppen tanzen, Funken glühen läßt. Einer, der Wörter verrückt, Sätze explodieren, Sprachen ineinanderfließen läßt. Die Zeilen strömen machtprachtvoll dahin, gabeln sich zum turbulenten Delta, durch das ich mir – Blicke nach links, nach rechts, nach vorn, nach hinten, nach oben, nach unten werfend – den einen (oder andren …) Weg winden will, bevor es mich, mir nichts, dir nichts, ins offene Wortmeer spült. Das ist Literatur, die sich, beherzt, forsch, kompromißlos, in mich hineinwühlt, mich atmen, schweben und weben, sich von nichts und niemandem aufhalten läßt, Literatur, die ich fühle, die ich höre, die ich rieche, die ich schmecke, die ich sehe, die ich spüre. Ich treffe auf Menschen aus Fleisch und Blut und Herz und Schmerz, Menschen, die auf eine Art und Weise erfunden wurden, daß sie wie von der Straße aufgelesen wirken, Menschen, die flüstern, gacksen, lallen, murmeln, rufen, schreien, stöhnen, Menschen, die sich, einmal in ihrem Erzählelement, einen – 43mal in den Details dieses gut 500 Seiten starken Buchs steckenden – Teufel scheren um Grammatik, Syntax und sonstige Nichtigkeiten, Menschen, die es sich hier bei mir im Wohnzimmer bequem machen, mir mord- und wortreich burleske, deftige, kuriose Geschichten (durch die Kafka, Kundera, Kiš zu geistern scheinen) von Leben und Liebe und Tod erzählen, mich unweigerlich mitziehen, das Unkraut zu jagen, und ich griene, grinse, schmunzle, lächle, lache mich kaputt – wobei mir das Lachen, klar, wortwährend im Halse stecken bleibt. Werkzeuge, Waffen, Instrumente – das sind menschlichallzumenschliche Geschichten, angesiedelt im rumänisch, deutsch, ungarisch, serbokroatisch durchhauchten mitteleuropäischen Kosmos Banat und gemacht aus dem Lehm des echten – so wunderbar paradoxen – Lebens.
THEO BREUER