Keine falsche Toleranz! von Wolfgang Kraushaar | Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss | ISBN 9783863931421

Keine falsche Toleranz!

Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss

von Wolfgang Kraushaar, Vorwort von Gerhart Baum
Buchcover Keine falsche Toleranz! | Wolfgang Kraushaar | EAN 9783863931421 | ISBN 3-86393-142-4 | ISBN 978-3-86393-142-1
Inhaltsverzeichnis 1
„Vor seiner Gegenwartsanalyse liefert Kraushaar mehr als nur einen Rückblick auf die „Schwachstellen der Demokratie“. Akribisch wird die personelle aber auch rechtskonservative Kontinuität zur NS-Zeit in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik belegt.“ Thomas Holl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Politik S. 6, 28.3.2023 „Warnung vor rechts. Die Radikalisierung der Mitte als Gefahr“
Platz 3 und 4 „Sachbücher des Monats Dezember 2022 bzw. Februar 2023“ - Bestenliste von Die Welt/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1
„Das Buch [...] sollte daher als notwendiger Kommentar zum Grundgesetz in keinem deutschen Haushalt fehlen.“ Glanz& Elend - Literatur und Zeitkritik, von Wolfgang Bock, 05.03.23

Keine falsche Toleranz!

Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss

von Wolfgang Kraushaar, Vorwort von Gerhart Baum
„Das ist ein wichtiges Buch.“ Gerhart Baum
Der Neonazismus, so Wolfgang Kraushaar, ist längst noch nicht überwunden und stellt die Demokratie vor neue Herausforderungen. Diese werden nur dann zu bestehen sein, wenn sich Staat und Zivilgesellschaft neu positionieren.
Die Vorstellung, wehrhaft sein zu müssen, wirkte lange wie aus der Zeit gefallen. Dass sie ins Zentrum der politischen Debatte zurückgekehrt ist, liegt vor allem an Putins Überfall auf die Ukraine und seinen menschenverachtenden Annexionskrieg. Mit der erneuerten Wehrhaftigkeit nach außen geht allerdings einher, die Wehrhaftigkeit auch nach innen auf den Prüfstand zu stellen. Denn im Unterschied zu früheren Jahrzehnten hat die Bedrohung von rechts unablässig zugenommen. Zwei politische Faktoren prägen das neue Gefährdungsszenario: Parlamentarisch ist mit der AfD eine starke rechtspopulistische Partei im Bundestag vertreten, die sich offen gegen die liberale Demokratie stellt. Und im Zuge der Anti-Corona-Demonstrationen hat die radikale Rechte so sehr an Einfluss gewonnen, dass sich ihr neue machtpolitische Optionen bieten. Durch diese beiden Elemente ist die Demokratie regelrecht in die Zange genommen worden. Angesichts dieser Herausforderung erscheinen mehrere strukturelle Korrekturen erforderlich, um das Konzept einer ‚wehrhaften Demokratie‘ so weit zu erneuern, dass die Bundesrepublik künftig besser gegen derartige Angriffe gewappnet ist. Dabei gilt es insbesondere der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Gefährdung der Demokratie nicht mehr in erster Linie von den Rändern der Gesellschaft ausgeht, sondern von ihrer Mitte. Kraushaar plädiert deshalb dafür, die statische Theorie von Extremismus durch eine dynamische der Radikalisierung zu ersetzen. Erst wenn das geschehen ist, wird die zweite deutsche Demokratie besser als bisher in der Lage sein, sich auch in Zeiten einer multifaktoriellen Krise als wehrhaft zu erweisen.