Lebende Verfassung von Dolf Sternberger | Neuausgabe mit einer Einleitung von Steffen Augsberg | ISBN 9783863931469

Lebende Verfassung

Neuausgabe mit einer Einleitung von Steffen Augsberg

von Dolf Sternberger
Mitwirkende
Autor / AutorinDolf Sternberger
Einleitung vonSteffen Augsberg
Buchcover Lebende Verfassung | Dolf Sternberger | EAN 9783863931469 | ISBN 3-86393-146-7 | ISBN 978-3-86393-146-9
„Als er seine „gesammelten Schriften“ zusammentrug, fehlte dieses Werk. Die jetzt in der Europäischen Verlagsanstalt erschienene Neuausgabe schließt diese Lücke.“ Stephan Klenner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.1.2023

Lebende Verfassung

Neuausgabe mit einer Einleitung von Steffen Augsberg

von Dolf Sternberger
Mitwirkende
Autor / AutorinDolf Sternberger
Einleitung vonSteffen Augsberg
Die derzeitigen Krisenerfahrungen erinnern uns daran, wie fragil scheinbar stabile demokratische Institutionen sind. Auch dem Grundgesetz war seine Langlebigkeit nicht in die Wiege gelegt, nicht nur, weil es als Provisorium konzipiert war. Sogar Dolf Sternberger, der Schöpfer des Begriffs Verfassungspatriotismus, beklagte sich in einem Brief an seine Freundin Hannah Arendt anfangs über das „schwächliche Bonner Machwerk“ und war skeptisch, ob und wie die demokratische Ordnung mit Leben zu füllen sei. Als Aristoteliker wusste er: Die Bürgerinnen und Bürger machen den Staat aus.
Die 1956 erschienenen Überlegungen zur „lebenden Verfassung“ in statu nascendi werfen Schlaglichter auf die Entwicklungsdynamiken der frühen Bundesrepublik und blenden kritische Aspekte nicht aus. Sternberger hatte diese Schrift, die ursprünglich 1956 im Hain Verlag erschien, nie wieder veröffentlicht. Damals war er in Sorge um die Funktionalität der jungen Demokratie, der er aber nach und nach immer bessere Überlebenschancen einräumte. Der Nestor der deutschen Politikwissenschaft demonstriert nicht nur seine ideengeschichtliche Meisterschaft, sondern kombiniert methodisch reflektiert Theorie und Empirie des Parlamentarismus. Die Adenauer-Ära muss sich am angelsächsischen Vorbild messen lassen. Sternberger vermittelte den Nachkriegsdeutschen die wichtige Rolle der Opposition und die Erkenntnis, dass es demokratische Parteien nur im Plural geben kann. Insgesamt ein erstaunlich aktuelles Werk, das uns auch gegenwärtige Probleme der repräsentativen Demokratie besser verstehen lässt.