Aus der Geschichte der 'Villa Conrad' in Berlin-Biesdorf von Lutz Heuer | Ihre Erbauer, ihre prominenten Bewohner und Gäste | ISBN 9783864650789

Aus der Geschichte der 'Villa Conrad' in Berlin-Biesdorf

Ihre Erbauer, ihre prominenten Bewohner und Gäste

von Lutz Heuer
Buchcover Aus der Geschichte der 'Villa Conrad' in Berlin-Biesdorf | Lutz Heuer | EAN 9783864650789 | ISBN 3-86465-078-X | ISBN 978-3-86465-078-9
Für Interessenten an der Lokalgeschichte Berlin-Biesdorfs, in deren Magistratssiedlung nach 1945 zahlreiche bekannte Funktuionäre von KPD, SPD und SED wohnten. Ein besonderes Objekt war die sog. "Villa Conrad".

Aus der Geschichte der 'Villa Conrad' in Berlin-Biesdorf

Ihre Erbauer, ihre prominenten Bewohner und Gäste

von Lutz Heuer
Der Name der Villa geht zurück auf ihren Bauherrn, den Möbelfabrikanten und Tischlermeister Paul Conrad, der diese Villa im Stile eines Landhauses in den Jahren 1933/34 errichten ließ. Das gesamte Grundstück mit einer Größe von 3000 Quadratmetern bestand aus zwei Teilen. Auf dem einen stand die Villa, das zweite war als Anlage mit Bänken und einem Rundweg gestaltet und steht heute auf der Denkmalliste des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Von außen eher ein schlichter putzsichtiger Bau mit hohem Satteldach, wurden im Inneren die Wände ganz im Stile einer Fabrikantenvilla mit qualitätsvollen Holzarbeiten ausgestattet. Paul Conrad wohnte bereits seit 1910 in Berlin-Biesdorf und hatte dieses Grundstück 1919 vom Voreigentümer erworben. Paul Conrad verstarb 1938, seine Witwe nach Kriegsende 1945 bei einem Eisenbahnunglück.
Die Villa in der Königstraße 4-5 (heute Otto-Nagel-Straße) wurde auf Grund des Befehls Nr. 124 der Sowje­tischen Militäradministration zusammen mit anderen Objekten konfisziert. Dr. Arthur Werner, erster Oberbürgermeister Berlins nach der Befreiung am 8. Mai 1945 wurde bis 1947 Bewohner der „Villa Conrad.“ 1948/49 bewohnte Paul Merker, der 1946 aus der Emigra­tion in Mexiko zurückgekommen war, das Hauses. Nach der Verhaftung Merkers in einem Schauprozess und seiner Verurteilung zog 1951 der Maler Otto Nagel mit Frau und Tochter ein. Nagel verstarb 1967, seine Frau Walli 1983. 1985 wurde das Haus von Otto Nagels Tochter an den Kulturfonds der DDR verkauft, um es für künstlerische Zwecke zu nutzen. Nach der Wende wurde das Objekt in die Stiftung Kulturfonds übergeben und befindet sich seit 1995 im Privatbesitz.