×
Für Interessen an den Zielen und Organisationsformen der Lebensreformbewegung in Deutschland zwischen 1865 und 1933
Die Lebensreformbewegung von 1865–1933
von Christian-Ulrich BaugatzBaruch de Spinoza (1632–1677) war zu der Formel gelangt: „Deus sive natura.“ Das heißt, Gott und die Natur sind eins. Die Natur ist keine tote Materie, sie ist göttlich beseelt. Dieser Gedanke wurde im Folgenden von vielen fortschrittlichen Philosophen und Künstlern begeistert aufgenommen, da er ihrem Lebensgefühl entsprach. Zu diesen Dichtern gehören Lessing und Goethe, zu den Philosophen Schelling und viele Romantiker.
Blieb dieses pantheistische Lebensgefühl zunächst auf den Bereich der Kunst und Philosophie beschränkt, entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts, vor allem im nördlichen Teil Deutschlands eine breite Bewegung, die „Lebensreformbewegung“, in welcher das neue Naturgefühl durch Aktivitäten in allen Bereichen des Lebens umgesetzt wurde:
Im Siedlungsbau (Gartenstadtbewegung, Bruno Taut, Leberecht Migge), in der Landwirtschaft (Demeter-Bad Saarow), bei der Ernährung (Vegetarismus), in der Naturheilkunde (Kneipp, Bircher-Benner), in der Pädagogik (Waldorfschulen, Montessori), in der Jugendbewegung (Wandervogel), bei der Freikörperkultur (FKK) in freien Religionsgemeinschaften (Joseph Weißenberg-Friedenstadt in Glau bei Trebbin), in der Kunst (Künstlergruppen und -schulen).
Hinwendung zur Natur, bedeutete auch Hinwendung zu sich selbst. „Die beste Schule, in der ein junger Mensch lernen kann, daß die Welt einen Sinn hat, ist der unmittelbare Umgang mit der Natur selbst.“ (Konrad Lorenz, Abbau, S. 246)
In einer gesunden Natur wird der Mensch gesund, in einer beseelten Natur findet er seine Seele.
Das Buch beschäftigt sich mit der Geschichte der Lebensreformbewegung und ihre heutigen Erscheinungsformen.
Blieb dieses pantheistische Lebensgefühl zunächst auf den Bereich der Kunst und Philosophie beschränkt, entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts, vor allem im nördlichen Teil Deutschlands eine breite Bewegung, die „Lebensreformbewegung“, in welcher das neue Naturgefühl durch Aktivitäten in allen Bereichen des Lebens umgesetzt wurde:
Im Siedlungsbau (Gartenstadtbewegung, Bruno Taut, Leberecht Migge), in der Landwirtschaft (Demeter-Bad Saarow), bei der Ernährung (Vegetarismus), in der Naturheilkunde (Kneipp, Bircher-Benner), in der Pädagogik (Waldorfschulen, Montessori), in der Jugendbewegung (Wandervogel), bei der Freikörperkultur (FKK) in freien Religionsgemeinschaften (Joseph Weißenberg-Friedenstadt in Glau bei Trebbin), in der Kunst (Künstlergruppen und -schulen).
Hinwendung zur Natur, bedeutete auch Hinwendung zu sich selbst. „Die beste Schule, in der ein junger Mensch lernen kann, daß die Welt einen Sinn hat, ist der unmittelbare Umgang mit der Natur selbst.“ (Konrad Lorenz, Abbau, S. 246)
In einer gesunden Natur wird der Mensch gesund, in einer beseelten Natur findet er seine Seele.
Das Buch beschäftigt sich mit der Geschichte der Lebensreformbewegung und ihre heutigen Erscheinungsformen.