RISS+ Pier Paolo Pasolini Thalassa von Pier Paolo Pasolini | ISBN 9783864852077

RISS+ Pier Paolo Pasolini Thalassa

von Pier Paolo Pasolini und weiteren, herausgegeben von Karl-Josef Pazzini, Marcus Coelen, Judith Kasper und Mai Wegener
Mitwirkende
Herausgegeben vonKarl-Josef Pazzini
Herausgegeben vonMarcus Coelen
Herausgegeben vonJudith Kasper
Herausgegeben vonMai Wegener
Autor / AutorinPier Paolo Pasolini
Autor / AutorinStanislao Nievo
Autor / AutorinCornelia Barber
Autor / AutorinJudith Kasper
Autor / AutorinAaron Lahl
Autor / AutorinFederico Leoni
Autor / AutorinKarl-Josef Pazzini
Autor / AutorinGianluca Solla
Autor / AutorinFabien Vitali
Buchcover RISS+ Pier Paolo Pasolini Thalassa | Pier Paolo Pasolini | EAN 9783864852077 | ISBN 3-86485-207-2 | ISBN 978-3-86485-207-7
Inhaltsverzeichnis 1

RISS+ Pier Paolo Pasolini Thalassa

von Pier Paolo Pasolini und weiteren, herausgegeben von Karl-Josef Pazzini, Marcus Coelen, Judith Kasper und Mai Wegener
Mitwirkende
Herausgegeben vonKarl-Josef Pazzini
Herausgegeben vonMarcus Coelen
Herausgegeben vonJudith Kasper
Herausgegeben vonMai Wegener
Autor / AutorinPier Paolo Pasolini
Autor / AutorinStanislao Nievo
Autor / AutorinCornelia Barber
Autor / AutorinJudith Kasper
Autor / AutorinAaron Lahl
Autor / AutorinFederico Leoni
Autor / AutorinKarl-Josef Pazzini
Autor / AutorinGianluca Solla
Autor / AutorinFabien Vitali
Pier Paolo Pasolinis Interventionen im Kontext der Debatte um die Legalisierung der Abtreibung in Italien, die Mitte der 1970er Jahre unter Beteiligung zahlreicher Intellektueller ihren Höhepunkt und 1978 zur Verabschiedung der Legge 194 geführt hatte, waren damals extrem verstörend, sie sind es heute noch. Pasolinis Thalassa-Brief, den wir hier erstmals auf Deutsch veröffentlichen, reagiert auf die Empörung, aber auch den Hohn, den sein Artikel Sono contro l’aborto, der eine Woche zuvor, am 19. Januar 1975, im Corriere della Sera erschienen war, ausgelöst hatte. Der in vielerlei Hinsicht schwer lesbare Brief zeugt davon, wie Pasolini die zum Teil sehr aggressiv formulierten Anfechtungen von Seiten verschiedener linker Intellektueller als eine für ihn schmerzhafte, ja quasi lebensbedrohende Anfeindung erlebt hat. Zwei Gesten sind dafür in diesem Brief besonders bezeichnend: Erstens der weitgehende Verzicht auf Argumente, um die eigene Position zu verteidigen; stattdessen nimmt Pasolini den Diskurs seiner Gegner an einzelnen Wendungen auf, nimmt deren rhetorische Polemik wörtlich, führt gleichsam auf hysterische Weise deren »tödliche« Wirkung vor. Zweitens führt Pasolini die Psychoanalyse ins Feld, allerdings nicht in analysierendem Gestus, sondern als geisterhaft herbeizitierte Fürsprecherin. Im Kontext der Auseinandersetzung mit Ferenczis bioanalytischen Ansätzen und den bioanalytischen Aspekten in Freuds Werk, die zeitgleich in der Doppelnummer Bionanalysen I und II des RISS Magazins erscheinen, wollen wir uns Pasolinis Traum vom intrauterinen Glück des Fötus und seiner Suche nach einem Schutz für diesen Traum bei der Psychoanalyse kritisch zuwenden.