Floristische Rundbriefe 50 (2016) | Zeitschrift für floristische Geobotanik, Populationsbiologie und Taxonomie | ISBN 9783865150639

Floristische Rundbriefe 50 (2016)

Zeitschrift für floristische Geobotanik, Populationsbiologie und Taxonomie

Buchcover Floristische Rundbriefe 50 (2016)  | EAN 9783865150639 | ISBN 3-86515-063-2 | ISBN 978-3-86515-063-9

Floristische Rundbriefe 50 (2016)

Zeitschrift für floristische Geobotanik, Populationsbiologie und Taxonomie

Liebe Leserinnen und Leser der Floristischen Rundbriefe,

wir, die aktuelle Schriftleitung der Floristischen Rundbriefe, freuen uns sehr, Ihnen hiermit eine ganz beson-dere Ausgabe dieser Zeitschrift prä-sentieren zu können, nämlich den Ju-biläumsband zum 50. Jahrestag seit der Gründung im Jahre 1967. Ein ge-sonderter Artikel in diesem Band be-handelt dieses Thema ausführlicher und gibt einen kurzen Abriss der chronologischen Entwicklung der Flo-ristischen Rundbriefe wieder. Ein thematischer Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf der Ruderal- und Adventivflora Mitteleuropas und eini-ger spezieller Regionen dieses Rau-mes. Neuankömmlinge in unserer Flo-ra waren seit jeher eines der Hauptau-genmerke der Floristen, und deren räumliche und zeitliche Entwicklung zu beobachten stellt eine wesentliche Aufgabe des botanischen Naturschut-zes dar, fließen die Erkenntnisse doch mit in gesetzliche Regularien ein, wie z. B. die EU-Verordnung Nr. 1143/ 2014 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten, sowie die dazugehörige Uni- onsliste, welche solche Arten auflis-tet, die sich zukünftig auch in Deutschland verstärkt invasiv verhalten könnten. Der Beitrag von A. Hussner in diesem Heft spricht diesen Aspekt an und unterstreicht die Bedeutung des Monitorings der in jüngster Zeit verwildernden und sich expansiv aus-breitenden Arten. Veränderungen in der Flora zu doku-mentieren und ihre Dynamik festzu-halten zählt seit jeher zu den Haupt-aufgaben der Floristischen Geobotanik. Neue Taxa der Flora Mitteleuropas vorzustellen und die im Gelände tätigen Floristen dafür zu sensibilisie-ren stellte somit immer ein wichtiges Ziel dieser Zeitschrift dar. Obwohl sich die Entwicklung in den Biowissenschaften immer mehr von der klassischen Feldbiologie entfernt, erachten wir, die Schriftleitung, die Verbreitung und den Erhalt der Ar-tenkenntnisse in der Wissenschaft als extrem wichtig, stellen diese doch die Grundlage für die Erarbeitung wichti-ger naturschutzfachlicher Entschei-dungshilfen dar, wie z. B. der Roten Liste. Dieses Ziel weiter zu verfolgen, auch im Sinne einer „Citizen Science“, stellt sich heutzutage auf Grund der geringen Wertschätzung der Feldbiologie in der aktuellen Wissenschaftsszene und der dadurch immer mehr reduzierten Un-terstützung durch die einschlägigen Institutionen immer schwieriger dar. Der in letzter Zeit festzustellende Rückgang diesbezüglicherer Manuskripte zur floristischen Geobotanik machte es in den letzten Jahren zunehmend schwierig, viele der z. T. lokalen und regionalen Publikationsreihen zu die-sem Thema zu füllen. Eine von uns ge-startete Rundmail an potentielle Auto-ren war von erfreulich positiver Reso-nanz gekrönt, von der der vorliegende Band der Floristischen Rundbriefe ein qualitativ hochwertiges Ergebnis dar-stellt. Eine ganze Reihe von Pflanzen-sippen werden im vorliegenden Band der Floristischen Rundbriefe als „neu für Deutschland“ vorgestellt und abge-bildet. Ein Beleg für die hochdynami-sche Entwicklung der Flora eines Ge-bietes. Solche Dokumentationen entsprechen in hohem Maße auch den Zielsetzungen eines Vereins wie dem Netzwerk Phytodiversität Deutschland (NetPhyD). Es ist zugleich erfreulich zu wissen, dass es immer noch eine bemerkenswerte Anzahl Interessierter gibt, die sich eingehend mit der Flora Mitteleuropas beschäftigen und diese eingehend studieren. Ihnen allen ist dieser Jubiläumsband der Floristischen Rundbriefe, der Zeitschrift für Floris-tische Geobotanik, Populationsbiologie und Taxonomie, gewidmet!
Ihre Schriftleitung
Henning Haeupler und Peter Gausmann