Im Irrenhaus / da sind die Irren drin | Literatur und »Wahnsinn« seit den 1970er Jahren | ISBN 9783865257284

Im Irrenhaus / da sind die Irren drin

Literatur und »Wahnsinn« seit den 1970er Jahren

herausgegeben von Sven Hanuschek und Dorothee Lossin
Mitwirkende
Herausgegeben vonSven Hanuschek
Herausgegeben vonDorothee Lossin
Buchcover Im Irrenhaus / da sind die Irren drin  | EAN 9783865257284 | ISBN 3-86525-728-3 | ISBN 978-3-86525-728-4

Im Irrenhaus / da sind die Irren drin

Literatur und »Wahnsinn« seit den 1970er Jahren

herausgegeben von Sven Hanuschek und Dorothee Lossin
Mitwirkende
Herausgegeben vonSven Hanuschek
Herausgegeben vonDorothee Lossin
Was sind psychische Krankheiten? »Im Irrenhaus / da sind die Irren drin«: Heinar Kipphardts Roman »März« bildet auch das Zirkuläre und Hilflose vieler Erklärungsversuche ab. Krankheiten sind immer auch Produkte ihrer Zeit und der jeweiligen Denk- und Wahrnehmungsmuster; sie sind abhängig von der Wissensgesellschaft, in der sie sich bewegen.
Der vorliegende Band versammelt ganz unterschiedliche Perspektiven und zeigt, wie sich das Bild von ›Wahnsinn« und das Sprechen darüber verändert hat. Neben den im engeren Sinne medizinischen Krankheitsbildern, die als körperlich begründet gesehen und gemessen wurden, ordnen aktuelle medizingeschichtliche Arbeiten psychische Krankheiten wie Schizophrenie oder Borderline-Symptomatiken als Konstruktionen individueller Problemgeschichten ein. Diese Konstruktionen lassen sich in Literatur, bildender Kunst, im Film wiederfinden.
Kanonische Autoren zum Thema sind Hölderlin und Büchner, auch in der frühen Moderne finden sich einschlägige Werke (etwa von Benn). Nach der Epochenschwelle, die die Antipsychiatrie um 1970 gesetzt hat, wird die Frage nach dem Abweichenden in Texten bis hin zur Gegenwart verstärkt aufgegriffen, in fiktionalen wie in autobiografischen Werken: von Ernst Herbeck und Kipphardt, von Rainald Goetz, Christian Geissler, Eugen Egner und Jonathan Franzen bis hin zu Arno Geiger und Thomas Melle. Filmische Sichtweisen (Elisabeth Scharang) und Analysen von Videospiel-Narrationen ergänzen das Bild eines schwer zu fassenden Zusammenhangs.