Führen und Folgen. Autorität in der Demokratie | Mittelweg 36, Heft 6 Dezember 2018/Januar 2019 | ISBN 9783868547504

Führen und Folgen. Autorität in der Demokratie

Mittelweg 36, Heft 6 Dezember 2018/Januar 2019

herausgegeben von Christoph Michael und Grit Straßenberger
Mitwirkende
Herausgegeben vonChristoph Michael
Herausgegeben vonGrit Straßenberger
Beiträge vonWilfried Nippel
Beiträge vonBernhard Dietz
Beiträge vonGrit Straßenberger
Beiträge vonFelix Wassermann
Beiträge vonStefan Kühl
Beiträge vonWolfgang Kraushaar
Buchcover Führen und Folgen. Autorität in der Demokratie  | EAN 9783868547504 | ISBN 3-86854-750-9 | ISBN 978-3-86854-750-4
An zeithistorischer, politischer und an sozialwissenschaftlicher Gesellschaftsbeobachtung interessierte Leserinnen und Leser

Führen und Folgen. Autorität in der Demokratie

Mittelweg 36, Heft 6 Dezember 2018/Januar 2019

herausgegeben von Christoph Michael und Grit Straßenberger
Mitwirkende
Herausgegeben vonChristoph Michael
Herausgegeben vonGrit Straßenberger
Beiträge vonWilfried Nippel
Beiträge vonBernhard Dietz
Beiträge vonGrit Straßenberger
Beiträge vonFelix Wassermann
Beiträge vonStefan Kühl
Beiträge vonWolfgang Kraushaar

Dass das Verhältnis von Demokratie und Autorität ein spannungsgeladenes ist, wussten schon die alten Griechen, steht der demokratische Anspruch auf gleichberechtigte Mitbestimmung aller doch unweigerlich in Widerspruch zu der Vorstellung freiwilliger Über- und Unterordnung, wie sie für die Idee der Autorität charakteristisch ist. Besser als manche ihrer heutigen Erben wussten die Politprofis der Antike allerdings auch, dass dieser Widerspruch sich nicht auflösen, sondern nur aushalten lässt, weil eine funktionsfähige Demokratie auf die Autorität von Ämtern und Personen nicht verzichten kann. Damit der Spagat zwischen Deliberation und Dezision, von Verhandlung und Führung gelingt, braucht es klug ausbalancierte Institutionen, die einen starken Staat ermöglichen, aber die Herrschaft eines starken Mannes – die beständige autoritäre Versuchung der Demokratie – verhindern.

»Demokratische Autorität kann unterschiedlich begründet sein: Sie kann auf persönlicher Vorbildhaftigkeit beruhen oder auf eine überlegene Sachkompetenz zurückgeführt werden, und sie kann als Amtsautorität verstanden auf demokratische Arrangements der Autorisierung gründen. Aber selbst in ihren glanzvollsten Verkörperungen ist Autorität mit der Anerkennung von hierarchischen Unterschieden verbunden und steht damit quer zum demokratischen Anspruch auf Gleichheit. Daher sind der Status und die Funktionsweise von Autorität in der Demokratie nicht nur erklärungsbedürftig, sondern grundsätzlich prekär. Autorität bleibt der Stachel im Fleisch der Demokratie.« Christoph Michael / Grit Straßenberger