Der Entaklemmer

Thaddäus Trolls Molière-Bearbeitung ist mittlerweile ein Klassiker auf schwäbischen Bühnen. Die Aufzeichnung der Uraufführung (unter der Regie von Alfred Kirchner mit Martin Schwab in der Titelrolle) wird alle paar Jahre mit großem Erfolg im Fernsehen wiederholt.
„Im ganzen ist dies eine von sprachlichem Witz sprühende Nachdichtung, die der bekannten Koppelung von Schwabentum und Sparsamkeit eine neue Variante hinzufügt. Man wünscht ihr bald eine Bühne, aber auch die Lektüre ist amüsant genug, vorausgesetzt, daß man über Grundkenntnisse des Schwäbischen verfügt“, urteilte die „Frankfurter Allgemeine“ über die 1976 bei Hoffmann und Campe erschienene Erstausgabe.
Unter einem „Entaklemmer“ versteht der Schwabe einen besonders habgierigen Menschen. Warum? Enten pflegen ihre Eier nicht wie Hühner in wohlvorbereitete Nester, sondern einfach und oft unauffindbar in die Landschaft zu legen. Deshalb kneift (schwäbisch: klemmt) der Besitzer die Tiere, bevor er sie aus dem Stall läßt, ins Hinterteil. Spürt er dabei, daß die Ente ein Ei trägt, so darf sie nicht ins Freie.