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Anfang des 19. Jahrhunderts wird bei Baiersbronn die Leiche der 60jährigen Vagantin Anna Maria Blocher gefunden. Ihre Mörderin ist die 25jährige Gertrude Pfeifflin, ihre Begleiterin. Nie hatte die junge Frau die Chance bekommen, etwas Rechtes zu lernen, seit der Kindheit ist sie von der Mutter ausgenutzt und erniedrigt worden. Als sich die Gelegenheit bietet, dem Einfluß der Mutter zu entkommen, schließt sich Gertrude der Vagantin an. Die Blocherin betrieb einen mobilen Geldverleih und war dafür bei der seßhaften Bevölkerung angesehen und gefürchtet. Aber auch sie benützte Gertrudes Abhängigkeit dazu, diese als Hure zu beschimpfen und sie lächerlich zu machen. „Gertrude, Grenzgängerin“ ist eine Geschichte über Machtmißbrauch und Verzweiflung. Der Schauprozeß diente in erster Linie dazu, am untersten und schwächsten Glied der Gesellschaft ein Exempel staatlicher Macht zu statuieren. Im Spätsommer 1818 wurde Gertrude Pfeifflin hingerichtet.
Die Ereignisse von damals sind bis heute aktuell geblieben. Die zwölf anrührenden Szenen sind spannend zu lesen, eignen sich aber ebensogut zur Aufführung.
Die Ereignisse von damals sind bis heute aktuell geblieben. Die zwölf anrührenden Szenen sind spannend zu lesen, eignen sich aber ebensogut zur Aufführung.