Ein Fall von verdeckter Erotik | Überlegungen zum Problem von Übermalungen in der Kunst | ISBN 9783879563159

Ein Fall von verdeckter Erotik

Überlegungen zum Problem von Übermalungen in der Kunst

herausgegeben von Bernd Kramer und Christoph Virchow
Mitwirkende
Herausgegeben vonBernd Kramer
Beiträge vonHelmut Höge
Beiträge vonThomas Kapielski
Beiträge vonPeter Funken
Beiträge vonHeinz W Lawo
Herausgegeben vonChristoph Virchow
Beiträge vonHelmut Bucher
Buchcover Ein Fall von verdeckter Erotik  | EAN 9783879563159 | ISBN 3-87956-315-2 | ISBN 978-3-87956-315-9
jeder Mann und jede Frau

Ein Fall von verdeckter Erotik

Überlegungen zum Problem von Übermalungen in der Kunst

herausgegeben von Bernd Kramer und Christoph Virchow
Mitwirkende
Herausgegeben vonBernd Kramer
Beiträge vonHelmut Höge
Beiträge vonThomas Kapielski
Beiträge vonPeter Funken
Beiträge vonHeinz W Lawo
Herausgegeben vonChristoph Virchow
Beiträge vonHelmut Bucher
Das Übermalen von Bildern hat eine lange Tradition. Entweder nahm der Künstler, von einer Schaffenskrise heimgesucht, die „Korrektur“ vor oder er befand, dass der erste Entwurf nicht mehr seinen eigenen Vorstellungen oder denen des Auftraggebers entsprach. – Ein Beispiel hierfür finden wir bei Courbet. Im Auftrage des Frühsozialisten Pierre-Joseph Proudhon hatte Courbet die Familie gemalt. Plötzlich bestand der Auftraggeber darauf, die Gattin aus der Idylle zu verbannen. Der Maler tat es; anstatt der Frau sah man nun ein Strauchwerk. Ist der schöpferische Eingriff vom Meister ins Werk legitim, so ist das Übermalen von fremder Hand frevelhaft und respektlos. Diesen Respekt z. B. verweigerte der Schmierer Alexander Brener: er besprühte Malewitschs „Schwarzes Quadrat“ mit einem goldenen Dollarzeichen.
Im Falle der verdeckten Erotik haben wir ein zeitgenössisches Beispiel von unglaublich blasphemischer Unverfrorenheit. Das Werk des Malers Helmut Bucher wurde von einem Anstreicher „korrigiert“ – die Auftraggeberin bestand darauf.